Château Mangot

Karl & Yann Todeschini

Fotos: z.V.g., MONOPOLE

Château Mangot in Saint-Émilion und das Schwesterweingut Château La Brande in Castillon erstrecken sich total über 65 Hektar. Die Weinberge liegen unweit von Château Faugère und werden zu hundert Prozent biodynamisch bewirtschaftet, was Château Mangot zum einzigen biodynamischen Saint-Émilion-Weingut mit einem Kalk-Lehm-Terroir macht.

Hinter Mangot stehen die Brüder Yann und Karl Todeschini, welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie haben die Familiengeschichte, die mit der Gründung im Jahr 1952 durch ihren Grossvater begann, seit 2008 weitergeschrieben. Ihr Vater hat mit der Bio-Umstellung begonnen, ein Richtungswechsel, den die Brüder konsequent einhalten. 2017 wurde das Weingut biozertifiziert, seit 2022 ist es Biodyvin-Mitglied. Die Krönung oder, wie Karl es nennt, die Kirsche auf dem Kuchen folgte 2022, als Château Mangot in den Rang eines Saint-Émilion Grand Cru Classé hochgestuft wurde.

«Das Schwierigste beim Weinmachen sind die ersten 300 Jahre.»

Und Natur verbindet. Nur wer die Topografie versteht, wer weiss, wie sich Reben in Parzellen mit unterschiedlichen Ausrichtungen teils auf dem Plateau, teils an den Hängen oder in der Ebene entwickeln, kann einen Topwein keltern. Daneben muss man die Böden kennen, denn das Kalkterroir ist nicht homogen, sondern besteht aus unterschiedlichsten Lehmarten. «Es ist ein langer Lernprozess», sagt Karl, und fügt lächelnd hinzu: «Das Schwierigste beim Weinmachen sind die ersten 300 Jahre.»

Ganz so lange hatte das Brüderpaar nicht Zeit, um seinen Grand Vin Fin zu erzeugen, der Kraft und Finesse vereint. Die Kraft ist dabei nicht das Problem, es gehe darum, Klarheit, Frische und Finesse im Wein herauszukitzeln, eine Balance aus Frucht, Struktur und Textur zu finden. Man will einen Wein produzieren, der nicht nur hohe Bewertungen erhält, sondern auch getrunken wird. «Ein guter Wein» ergänzt Karl, «ist wie eine wirklich schöne Frau, die auch ungeschminkt gut aussieht.»

Seit der Primeur-Kampagne 2018, welche die erste von fünf erfolgreichen Kampagnen in Folge war, hat das Brüderpaar gemerkt, dass ihr Einsatz Früchte trägt. Statt aus unreifen Trauben, «so wie der Vater es gemacht hat», einen rustikalen Wein zu produzieren, haben die Todeschinis mit Biodynamik eine nachhaltige Arbeitsweise gefunden, die konventionellen Methoden überlegen ist. Zudem steht hinter Mangot eine «echte Familie», was in Bordeaux, wo man sonst über noble Schlösser und Klassifizierungen spricht, keine Selbstverständlichkeit ist. Nun steht eine Konsolidierungsphase an. Der Mensch hinter dem Wein soll zukünftig noch mehr in den Vordergrund treten, Château La Brande erhält einen eigenen Keller, was gemäss einem schmunzelnden Karl Todeschini «La Brande zum Rising Star» machen wird.

chateaumangot.fr