Ball des Weines

Ein Sommernachtstraum

Text: Harald Scholl, Fotos: Jana Kay

Woran denkt man, wenn man an den perfekten Sommerabend denkt? An laue Luft, funkelnde Lichter, ein Glas Riesling in der Hand und eine Prise Eleganz – an den Ball des Weines. Der VDP verwandelte das Wiesbadener Kurhaus in eine Bühne des Genusses, der Kultur und der Grosszügigkeit.

Es war eigentlich wie immer beim Ball des Weines: die Gästeliste prominent, das Line-up der Weine spektakulär. Über hundert Grosse Gewächse, edelsüsse Preziosen und charaktervolle Ortsweine aus dem ganzen Land zeigten, wofür der VDP steht – handwerkliche Präzision, Herkunft und Qualität auf Weltniveau. Dazu ein kulinarisches Menü, das die Weine perfekt begleitete, mit zarten Akzenten, ohne übermässige Schwere, ganz im Geist einer frühen Sommernacht. Der 23. Ball des Weines, am 24. Mai 2025, stand unter dem Motto: «Ein Sommernachtstraum». Die Verbindung von Wein und Küche funktionierte wie ein Duett: mal verspielte Aromatik, mal eine klare Struktur, immer aber mit der Intention, den Moment zu feiern. Kombiniert wurde das Dinner mit Geschichten über die Weine, die Regionen, die Menschen dahinter. Ganz so, wie es dem VDP am Herzen liegt.

Prominenz in Frack und Ballkleid

«Bunt», das stehe nicht nur für die Farben an sich, erklärte VDP-Präsident Steffen Christmann in seiner Willkommensrede den Gästen im Saal. Es stehe vor allem für die Vielfalt – der Böden, auf denen Wein wächst, der Regionen, aus denen er kommt, und nicht zuletzt der Charaktere und Stile der rund zweihundert Mitgliedswinzer des VDP. Und «Bunt» stehe ausserdem für Weltoffenheit, für den Wein als Mittel der Begegnung, so Christmann. Dafür, dass Weingüter zum Beispiel nicht funktionieren würden ohne die vielen Mitarbeiter aus dem Ausland. Und dafür, dass der Export von deutschem Wein in neue Märkte permanent wichtiger werde.

Charity: Der gute Zweck tanzt mit

Ein Herzstück des Balls ist seit jeher das Engagement für gemeinnützige Projekte. Auch in diesem Jahr kam der Erlös aus Eintrittskarten und Tombola der VDP-Benefizorganisation Der Adler hilft e.V. zugute. Unterstützt wurden erneut Projekte der Csilla von Boeselager Stiftung Osteuropahilfe e.V., die sich unter anderem für medizinische Versorgung und humanitäre Hilfe in Krisenregionen einsetzt. «Der Ball des Weines zeigt: Feiern und Helfen schliessen sich nicht aus – im Gegenteil», so Theresa Olkus, Geschäftsführerin des VDP. «Wir feiern die Freude am Wein und geben gleichzeitig etwas zurück. Das macht den Ball so besonders.» VDP-Präsident Steffen Christmann brachte es im Gespräch auf den Punkt: «Es geht uns nicht nur um grosse Weine. Es geht darum, Menschen zusammenzubringen, die an Kultur, Genuss und Verantwortung glauben. Der Ball des Weines ist ein Ausdruck dieser Philosophie.» Eine Philosophie, die sich seit über zwei Jahrzehnten in Wiesbaden manifestiert – und die trotz mancher Herausforderungen nicht ins Wanken gerät. Denn wie bekannt wurde, wird die Stadt Wiesbaden ab 2026 keine finanziellen Zuschüsse mehr zum Ball leisten. Für das Team um Vera Jung und den VDP kein Grund zur Resignation: «Wir haben grossartige Partner und Unterstützer. Das Konzept ist stark, die Nachfrage ungebrochen», so Jung. «Wir feiern weiter.»