Friedweinberg in Mainz eröffnet

Letzte Ruhe unter Reben

  • Reben auf dem Friedhof: Die «Wingertsgräber» in Mainz-Laubenheim. (Foto: Wirtschaftsbetrieb Mainz / Christian Schulze)
  • Markierungen für die Gräber im Friedweinberg in Mainz-Laubenheim. (Foto: Wirtschaftsbetrieb Mainz / Christian Schulze)

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 30.07.2025


Wer zu Lebzeiten ein Weinliebhaber ist, kann sich nun nach dem Tod einen besonderen Platz unter Reben sichern – jedenfalls, wenn er in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wohnt. Die Stadt Mainz hat nun auf dem Friedhof des Stadtteils Laubenheim einen Friedweinberg eröffnet, in dem Urnen beigesetzt werden.

Emotional verbunden

Die «Wingertsgräber» trügen dem Umstand Rechnung, dass viele Mainzer in den Weinbergen aufgewachsen und mit ihnen emotional verbunden seien, erklärte die Chefin des Mainzer Wirtschaftsbetriebs, Jeanette Wetterling bei der Vorstellung der Grabanlagen Ende Juli.  Man habe in Mainz «auch bei diesem sehr sensiblen Thema immer ein offenes Ohr für neue Ideen», ergänzte Ronny Pietsch, Abteilungsleiter Friedhof und Bestattung der Wirtschaftsbetriebe.

Seltene Rebsorte

Die fünf Rebzeilen auf dem Laubenheimer Friedhof tragen Trauben der Sorte Sauvignon Gris, einer Mutation von Sauvignon Blanc. Mit dieser Rebsorte sind weltweit nur etwas mehr als 1000 Hektar bepflanzt, davon knapp 100 in Deutschland. Diese Rebsorte ist auch nicht dieselbe wie Piwi-Sorte Souvignier Gris.  

Nicht der einzige Friedweinberg

Mainz ist übrigens nicht die einzige Stadt mit einem Friedweinberg. Den ersten seiner Art in Deutschland gab die Weinbaugemeinde Nordheim (Franken) im Jahr 2018 frei. Es folgten St. Martin (Pfalz) und Ahrweiler (Ahr). In Kernen (Württemberg) wird über einen Friedberg seit einigen Jahren diskutiert.

Kein Wein – nur Ruhe

Von den Trauben von Friedweinbergen wird übrigens kein Wein hergestellt – aus Pietätsgründen.

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