Bersano, Piemont

Seit 1907 ist Bersano ein Wegbereiter und Bewahrer der Weinbaukultur des ­Piemont: Die Geschichte des heutigen Betriebes begann in Nizza Monferrato mit der Gründung des Casa Vinicola Bersano durch Giuseppe Francesco Bersano. Aber erst sein Sohn Arturo Bersano machte aus dem kleinen Weinbaubetrieb einen der Pioniere des Qualitätsweinbaus im Piemont.

1985 begann ein neues Kapitel in der Geschichte des renommierten Betriebes, als Commendatore Ugo Massimelli die Leitung übernahm. Seit 2021 führen seine vier Töchter den Betrieb, mit Federica an der Spitze, unterstützt von ihrem Sohn Federico. Bersano ist dabei tief im Piemont verwurzelt: Die Rebberge finden sich rund um die zehn historischen Cascine im Besitz von Bersano, jede Cascina mit ihrer eigenen Seele, zwischen dem Monferrato und den Langhe, seit 2014 UNESCO-Welterbe und ein Symbol für Schönheit und Weinbaukultur.

Die Böden und Mikroklimata jeder einzelnen der Tenute sorgen für den speziellen Charakter der jeweiligen Lagenweine: Die Barbera-Trauben stammen aus Rebbergen rund um Nizza Monferrato, der Heimat des Barbera d’Asti und das Zentrum der Herkunftsbezeichnung Nizza; Nebbiolo aus Serralunga d’Alba ist die Basis des Barolo; die autochthone Rebsorte Ruchè gedeiht auf den Hügeln von Castagnole Monferrato; Brachetto und Moscato schliesslich reifen auf den sonnenbeschienenen Hügeln zwischen Asti und Alessan­dria. Diese ganze Vielfalt des piemontesischen Reberbes ist auch die Basis der Produktionsphilosophie mit dem Anspruch, zu den Spitzenproduzenten des Piemont zu zählen. Jeder Tenuta und jedem Wein wird dabei dieselbe Aufmerksamkeit geschenkt. Das beginnt im Rebberg und endet im Keller, wobei je nach Traubensorte und Stilistik des Weines Stahl, kleines oder grosses Holz zum Einsatz kommen, um zeitlose Terroirweine zu kreieren.

Aus Rebbergen rund um Nizza Monferrato stammen zum Beispiel die Barbera-Trauben für den 4 Sorelle, den Geschwistern Massimelli gewidmet. In Stahl vergoren, zeigt der Wein den klassischen fruchtigen Charakter der Barbera-Traube.

Seit 1995, als sie erworben wurde, ist die Cas­cina Generala bei Agliano Terme ein Juwel der Produktion von Bersano und der Ursprung einer ganz besonderen, langlebigen Barbera. Die 53 Hektar Rebfläche liegen auf lehmig-kalkhaltigen Böden mit sandigen Komponenten.

«Einmal eine Ikone, immer eine Ikone.»

Federica Massimelli

Bereits seit 1968 ist hingegen die Cascina Badarina im Besitz von Bersano. Die zehn Hek­tar Rebberge liegen in Serralunga d’Alba im Herzen des Barolo-Gebietes und zeichnen sich durch mineralreiche Böden und eine hervorragende Ventilation aus, die zur Eleganz der Weine beitragen. In Nizza Monferrato befindet sich neben den historischen Bersano-Kellern auch das Museo delle Contadinerie, eines der bedeutendsten Museen Italiens, das dem ländlichen Leben und dem Weinbau gewidmet ist. Die Raccolta delle Stampe Enoiche bewahrt über vier Jahrhunderte Geschichte in Form von seltenen Drucken, Zeichnungen und Büchern auf. Zusammen spiegeln beide Sammlungen die Entwicklung des Weins als kulturelles Symbol wider.