Ein Leben für die Natur

Winzerlegende Alfred Tesseron, Pauillac

Text: Barbara Schroeder, Fotos: Rolf Bichsel

Draussen anzutreffen bei jedem Wind und Wetter: Alfred Tesseron beim täglichen Spaziergang durch den Rebberg.

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Ausgabe 11 | 2020

Alfred Tesseron

«In meinem Kopf bin ich immer noch ein Junge. Wie alt ich bin, wird mir erst bewusst, wenn ich morgens aus dem Bett krieche», sagt Alfred Tesseron, der 1947 in Bordeaux geboren wurde. Seine Familie stammt aus dem Nachbar-Departement Charente: Sein Vater Guy handelte mit Cognac und war Spezialist für alte Brände. Guy heiratete Nicole Cruse, Spross einer bekannten Bordelaiser Weinhandels-Dynastie. Alfreds Eltern liessen sich in einer Epoche scheiden, als dies noch ungewöhnlich war. Seine Mutter lebte in der Schweiz: Er reiste zu ihr in die Ferien. Bereits als Jugendlicher interessierte sich Alfred Tesseron für Landwirtschaft. Doch weil er sich rasch als talentierter Verkäufer entpuppte, richtete er sein Studium darauf aus und begann bereits als Student für das Bordelaiser Handelshaus de Luze zu arbeiten. Nebenbei besuchte er die Önologiekurse von Émile Peynaud und lernte professionell verkosten. Als der Direktor von de Luze ihm 1971 vorschlug, ein zweimonatiges Praktikum in Amerika zu absolvieren, zögerte er nicht lange und sagte zu. Aus zwei Monaten wurden sechs Jahre. 1977 bat sein Vater Alfred darum, ihn bei der Leitung von PontetCanet zu unterstützen, das dieser 1975, mitten in der Krisenzeit der BordeauxWeine, erworben hatte. Alfred Tesseron hat selber zwei Kinder, die auf Pontet-Canet arbeiten: Justine und Noé.

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