Aufzug für den Geschmack: Kohlendioxid-Blasen im Champagner
10.10.2009 - arthur.wirtzfeld
USA (Washington) - Kohlendioxid-Blasen sind nicht nur eine fotogene Ergänzung beim Öffnen eines Champagners, sondern sie steigern auch den Geschmack, wie Wissenschaftler nun in einer Studie veröffentlichten. Eine Gruppe europäischer Forscher stellen dabei fest, dass die Bläschen im Glas - eigentlich Noten von chemischen Eruptionen - dazu beitragen, dem jeweiligen Champagner einen unverwechselbaren Geschmack zu verleihen.
Die Forscher wiesen nach, dass die Kohlendioxid-Bläschen auf ihre Reise im Glas, den Geschmack des Champagners mitnehmen und ihr Aerosol beim Explodieren an der Oberfläche freigeben und so merklich zum Geschmack beitragen.
Mit einem Massenspektrometer und Slow-Motion Fotografie dokumentierten die Forscher unter Führung von Gerard Liger-Belair von der Universität von Reims den Prozess bis ins kleinste Detail und präsentierten jetzt ihre Ergebnisse in den Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States.
"Wir haben uns von den Geschehnissen im Meer inspirieren lassen", erläutert Gerard Liger-Belair die Quelle der Studie und fügt an: "Aus konzeptioneller Sicht ähneln die aufsteigenden Kohlendioxid-Bläschen im Sekt oder im Champagner den Vorgängen im Meer. In gleicher Weise wie marine Aerosole zum Meeresspiegel hochsteigen und dort explodieren, liefern Champagner Aerosole Aromen an die Oberfläche, die unsere Nasen wahrnehmen können. Bedenkt man, dass eine 0,75 Liter-Flasche ca. 100 Millionen Blasen schafft, sind die damit transportierten Aerosole eine wesentliche Geschmacksgrundlage."
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