Bordeaux 2014: Bewertungen des Decanter
22.04.2015 - arthur.wirtzfeld
FRANKREICH (Bordeaux) – "Der Jahrgang 2014 sollte beachtet werden", sagt Steven Spurrier vom Decanter. Während im letzten Sommer die Winzer des Bordelais oftmals schlaflose Nächte erlebten, es kühl und feucht in der Region war, drohte wieder mal ein schwacher Jahrgang. Aber steigende Temperaturen und nahezu günstige Witterungsbedingungen ab Ende August haben die Ernte praktisch gerettet. "Es macht Freude, die Weine zu verkosten", sagt Steven Spurrier. "Der Jahrgang 2014 ist nicht ganz auf dem Niveau von 2009 oder 2010, aber er ist besser als das, was danach kam."
Liest man die ersten Bewertungen der Weinszene so ist festzustellen, dass nur wenige Weine die 18 Punkte (des 20-Punkte-Systems) und auch nur wenige die 93 Punkte (des 100-Punkte-Systems) erreichen beziehungsweise übertreffen. Dennoch es gibt die "18ner" und die "93iger" Punktekandidaten und einige sogar darüber. Einen Auszug aus den Bewertungen des Decanter lesen Sie nachfolgend:
LINKES UFER: Dank des spät reifenden Cabernet Sauvignon gegenüber dem der früheren Reife des Merlot ist eine gute Qualität festzustellen. Château Latour, das offiziell aus dem En Primeur System ausgestiegen ist, führt das Feld der Besten mit 19 (96) Punkten an. Auf den nächsten Plätzen folgen die Châteaux Lafite Rothschild, Mouton Rothschild, Margaux und Haut Brion mit Bewertungen von 18,75 (95+) für deren Rote. Weitere Top Kandidaten sind das biologisch-dynamisch bewirtschaftete Château Pontet-Canet mit einer Bewertung von 18,5 (95) Punkten. Auf gleicher Ebene befinden sich die Bewertungen für die Rotweine der Châteaux Palmer in Margaux und das St. Estephe Trio Calon Segur, Cos d'Estournel und Montrose. In Graves und Pessac-Léognan erreichen – mal abgesehen von Haut-Brion – die Châteaux Roquetaillade La Grange und auch Haura 17 (90) Punkte. Etwas darüber liegen die Châteaux Haut-Bailly, Smith-Haut-Lafitte, Pape Clement und Domaine de Chevalier mit 18,25 (94) Punkte.
RECHTES UFER: James Lawther (MW) beschreibt den Jahrgang 2014 des rechten Ufers als "oben und unten". Nur harte Arbeit in den Weinbergen führte zu guten bis sehr guten Ergebnissen. In St. Emilion führt Château Ausone die Bewertungen mit 18,74 (95+) Punkten an, gefolgt von den Châteaux Raymond Lafon mit gleicher Bewertung. Ganz knapp dahinter rangiert Château Le Dome mit 18,24 (94) Punkten. In Pomerol schafften die bekannten Châteaux mit großen Namen eine durchgehend gute Leistung. An der Spitze liegt hier Château Lafleur mit 18,74 (95+) Punkten, gefolgt von den Château Petrus und Vieux Château Certan mit 18,5 (95) Punkten. Ganz knapp dahinter folgt Château Le Pin mit 18,24 (94+) Punkten. Château Lafleur erzielte mit seinem Zweitwein 17,5 (91) Punkte und somit mehr als für seinen Grand Vin.
SAUTERNES: Viele Güter des Sauternes waren ob ihrer Weißweine verdrießlich wegen der Hitzewelle im letzten September während sich dies für die Rotweine vortrefflich auswirkte. Aber die sich im Oktober doch noch einstellende Botrytis führte dazu, dass einige Erzeuger Spitzenweine produzieren konnten. Ganz vorne liegt Chateau d'Yquem, das sich über Bewertungen von 19,25 (97) Punkten freuen kann. Knapp dahinter folgen die Châteaux Climens, Doisy-Daene und Lafaurie-Peyraguey mit 19 (96) Punkten. Eine Reihe weiterer Châteaux erzielten 18 (93) Punkte, einschließlich Raymond Lafon.
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