Berühmte Weine aus Norditalien

Die neue Leichtigkeit des Valpolicella

Text: Christian Eder, Fotos: GettyImages/iEriStock, z.V.g., Jacopo Salvi

Weiterlesen?

Dieser Artikel ist exklusiv für
unsere Abonnenten.

Ich bin bereits VINUM-
Abonnent/in

Ich möchte von exklusiven Vorteilen profitieren

Diese Reportage finden Sie in der
Ausgabe 05 | 2025

I magnifici sette

Secondo Marco – Amarone della Valpolicella DOCG Classico 2016

97 Punkte | 2027 bis 2037

Duftet verführerisch nach Himbeeren, Kirschblüten, Tabak und Kräutern; finessenreicher Auftritt mit belebendem Finale, frischfruchtig und doch von grosser Eleganz. Demonstriert die Finesse eines grossen Amarone, süffig und doch mit Reifepotenzial.

La Collina dei Ciliegi – Amarone della Valpolicella DOCG Ciliegio 2020

95 Punkte | 2027 bis 2034

Entsteht mit Schützenhilfe aus dem Burgund: elegante Kirschnase, auch Noten von Gewürzen und Blutorangen; geschliffener Auftakt, engmaschiges Tannin, dann bei aller Komplexität viel fruchtige Frische und gute Länge.

Speri Viticoltori – Amarone della Valpolicella DOCG Classico Riserva Sant’Urbano 2019

96 Punkte | 2025 bis 2027

In der Nase betören frische balsamische Nuancen neben filigranen Veilchen- und Schwarzkirscharomen; samtiger Verlauf mit belebender Säure, dann wieder viel Kirschfrucht und Würze im Ausklang. Nobler Wein, der noch reifen kann.

Tedeschi – Amarone della Valpolicella DOCG Classico Riserva Capitel Monte Olmi 2017

97 Punkte | 2027 bis 2038

Einnehmender Duft nach Beeren, Leder und Blüten, dezente getrocknete Orangenzesten; kraftvolle und doch elegante Textur, die Tannine und die Säure in perfekter Balance, das fruchtig-opulente Finale macht Lust auf mehr.

Brigaldara – Amarone della Valpolicella DOCG Riserva 2015

96 Punkte | 2027 bis 2038

In der Nase betören Noten von Maraschino-Kirschen, dunkler Schokolade und Leder, feine Würze; opulenter Auftakt, getragen von einer exzellenten Säure und punkt-genauen Tanninen, geschliffen und mit sehr viel Charme.

Masi – Amarone della Valpolicella DOCG Classico Campolongo di Torbe 2015

96 Punkte | 2027 bis 2036

Verführerischer Duft nach gereiften Schwarz-kirschen, Schokolade und Trockenblumen, auch Würznoten; im Mund gefallen der Schliff, die Eleganz und die salzige Mineralität, unterstützt von belebender Säure. Der Abgang ist anhaltend.

De Buris – Amarone della Valpolicella DOCG Classico Riserva De Buris 2011

97 Punkte | 2027 bis 2038

Blend aus Corvina, Corvinone und Oseleta vom Rebberg La Groletta der Familie Tommasi: pflaumig-kirschige Nase, in Balance mit Gewürznoten und floralen Nuancen; reich am Gaumen, voller Schliff und Eleganz, die Säure sorgt für die Lebendigkeit, endet ellenlang.

Valpolicella und Amarone

Das Valpolicella liegt im Norden von Verona zu Füssen der Lessiner Berge in der Region Veneto auf einer Meereshöhe zwischen knapp 70 und 500 Metern. Das gesamte Gebiet erstreckt sich über 30 000 Hektar. Davon umfasst das Weinanbaugebiet rund 8600 Hektar mit autochthonen Rebsorten, die teils auf der traditionellen Veroneser Pergola, teils am Drahtrahmen oder Guyot gezogen werden. Je nach Lage sind die Rebberge entweder vom kühlen Klima der Alpen, von der Po-Ebene oder vom mediterranen Klima des Gardasees geprägt. Die Böden variieren von kalkhaltigen Sedimentböden bis hin zu lehmigen Böden mit sandigen Komponenten.

Einerseits wird das Klima vom nahen Gardasee geprägt, andererseits von den Lessiner Bergen und den Dolomiten im Norden mit ihren kühlen Fallwinden. Im Herbst tritt oft Nebel auf, der die Antrocknung der Trauben für den Amarone beeinflusst.

Zu Römerzeiten hiess der Wein aus dem Valpolicella – übersetzt: das Tal der vielen Keller – Retico und war süss. Allerdings dauerte es noch bis ins 20. Jahrhundert, bis das Valpolicella eine der wichtigsten Weinbauregionen Italiens wurde. Verantwortlich dafür ist der Amarone: Sein Siegeszug begann erst vor knapp 70 Jahren, als man damit anfing, den süssen Recioto zu Ende zu vergären, bis er herb – amaro – wurde.

Die Trauben müssen dafür einige Monate in speziellen Trockenräumen antrocknen, bis sie bis zu 50 Prozent Flüssigkeit verlieren und abgepresst werden dürfen. Nach einer langen Mazeration muss der Wein drei Jahre reifen, bevor er auf den Markt kommt.

consorziovalpolicella.it | famigliestoriche.it

Berühmte Weine aus Norditalien

Die neue Leichtigkeit des Valpolicella

vinum+

Weiterlesen?

Das könnte Sie auch interessieren

Fokus Ticinowine

Ticino – Mekka feinster Merlots

Deutscher Landwein

Frischer Wind aus Nord und Ost

Muscadet - Melon de Bourgogne

Mit Schirm, Charme und Melon(e)