Südafrika

Rebfläche

130 000 Hektar

Produktion

950 Millionen Liter

Top-3-Sorten

Chenin Blanc, Cabernet Sauvignon, Syrah

Weinart

Gut strukturierte, fruchtbetonte Weine in grosser Vielfalt

Von den Weinländern der sogenannten Neuen Welt ist Südafrika jenes, dessen Weine den klassischen europäischen Gewächsen am nächsten kommen. Im besten Falle zeigen die Weine sowohl eine fruchtbetonte Fülle, als auch eine klare Struktur. Aussergewöhnlich ist auch die Vielfalt des südafrikanischen Weinschaffens: Elegante Chardonnays und Pinot finden sich hier ebenso wie komplexe Bordeaux-Assemblagen oder Crus nach dem Vorbild der südlichen Rhône. Demgegenüber spielt die «südafrikanische Nationalsorte», der Pinotage, nur mehr eine Nebenrolle.

Geschichte

Als Begründer des südafrikanischen Weinbaus gilt der niederländische Arzt und Kaufmann Jan van Riebeeck (1619 bis 1677), der 1652 nach Kapstadt kam, um die Lebensmittelversorgung auf der Route von Europa nach Indien zu verbessern. Er erkannte das Potential des Terroirs bei Kapstadt für den Weinbau und liess 1655 erste Reben anpflanzen. 1679 wurde Riebeeck von Simon van der Stel ersetzt, welcher die Bemühungen zielstrebig fortsetzte. Er gründete die Siedlung Stellenbosch und gründete auf seiner ausgedehnten Farm das Weingut Constantia. Zwischen 1680 und 1690 bereicherte die Ankunft von rund 200 französischen Hugenotten die junge Weinbauszene. Schon anfangs des 19. Jahrhunderts wurden insbesondere die Dessertweine aus Constantia vom europäischen Adel hoch geschätzt. Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte der Weinbau eine Blütezeit, dann aber sorgte der Reblaus-Einfall und falsche Neubepflanzungen für einem Rückschlag. Im 20. Jahrhundert, vor allem nach dem 2. Weltkrieg, verschärfte der Wirtschaftsboykott infolge der Apartheids-Politik der weissen Regierung die Krise im Weinbau. Seit dem Ende der Apartheid anfangs der 90er Jahre erlebt nun das Weinland Südafrika eine Renaissance.

Geografie

Am Kap der Guten Hoffnung, der Südspitze Afrikas, wo der Atlantik und der Indische Ozean aufeinander treffen, findet der Weinbau überall dort in einem ausgesprochenem «Cool Climate»-Terroir statt, wo die Reben im Einzugsgebiet der kühlen Luftmassen vom Ozean wachsen (Swartland, Constantia, Walker Bay). Im Hinterland herrscht dagegen ein kontinentales Klima mit heissen Tagen und kühlen Nächten. Die Böden sind unterschiedlich, sandig oder lehmhaltig in der Talsohle, granithaltig in den Ausläufern der Berge.

Regionen

Constantia am Rande von Kapstadt, sowie Stellenbosch, Paarl und Franschhock sind die bekanntesten Gebiete für den Qualitätsweinbau, die hier erzeugte Bandbreite in Bezug auf Sorten und Stilistiken ist gross. Das Produktionsgebiet für preisgünstige Massenweine befindet sich mehr im Landesinnern (Klein Karoo, Robertson, Worcester, etc.). Einen Aufschwung erleben neue Gebiete im Einflussbereich des kühlen Meeres wie Walker Bay oder Swartland.

Weine

Die Vielfalt ist der grosse Trumpf der südafrikanischen Weinbranche. Bordeaux-Blends, manchmal ergänzt mit der heimischen Sorte Pinotage, spielen die Hauptrolle. Sortenreine Weine aus Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah, aber auch Pinot Noir und Chardonnay aus küstennahen Gebieten sind im Aufschwung. Aromatische und frische Weissweine entstehen aus Sauvignon Blanc, sowie zunehmend Chenin Blanc. Auch Rhône-Blends (Syrah, Grenache, Carignan, Cinsault) finden zunehmend Beachtung.

Rebfläche

130 000 Hektar

Produktion

Rund 950 Millionen Liter, davon werden ca. 430 Millionen Liter exportiert.