Marquis de Terme

Mit Delikatesse, Tiefe und echter Margaux-Eleganz hat Marquis de Terme das Feld buchstäblich von hinten aufgerollt und gilt als einer der erfolgreichsten Aufsteiger der vergangenen Jahre.

Ich denke, jeder hat seine Vision der Zukunft von Bordeaux. Ich selber wünsche mir, dass zwischen der Erfahrung, die ein Geniesser im Gaumen macht, und dem Bild, das er von Bordeaux im Kopf hat, nicht weiter ein Abgrund klafft. Im Glas sind wir unschlagbar, doch beim Image hapert es. Bordeaux verdient es längst wieder, als Referenz für grosse Weine anerkannt zu werden. Für Marquis de Terme sehe ich das ähnlich. Ich möchte an der Qualität der Böden gemessen werden, die für Margaux besonders homogen sind. Daran, was wir heute auf die Flasche bringen, nicht an den Vorurteilen und fixen Ideen, die längst der Vergangenheit angehören. Wer historische Zeugnisse braucht, um seine Vorurteile zu revidieren, soll Thomas Jefferson bemühen, der Marquis de Terme bereits 1787 zu den besten Crus des Médoc zählte!

Das erste, was mir 2009 aufgefallen ist, als ich hier die Verantwortung übernahm, ist genau diese Qualität: die für Margaux verblüffende Homogenität des Terroirs. Es galt folglich, diesen natürlichen Vorteil zu nutzen und den Rebbau dementsprechend neu auszurichten. Durch Neupflanzungen, Wiederaufnahme der mechanischen Bodenbearbeitung, adäquate, auf die Bedürfnisse der Pflanze ausgerichtete Düngung und naturnahen Pflanzenschutz. Klar brauchte es Zeit, bis sich das auf den Stil der Weine auswirkte. Doch heute nehme ich es bezüglich Qualität und Terroirausdruck mit jedem anderen Cru Classé auf. Das einzige, was man mir vorwerfen kann: Ich habe von Beginn an Ausgewogenheit, Finesse der Tannine und fruchtige Eleganz gesucht sowie Schliff und Tiefe, nicht vordergründige Wucht und Fülle.

Unser Image verbessern wollte ich durch unser immer breiter werdendes weintouristisches Angebot. Es sollte nicht elitär sein, sondern – auf hohem Niveau – populär und weltoffen. Im Sommer tummeln sich heute Leute jeden Alters auf dem Rasen. Sie trinken ein Glas Wein, sehen sich in der gut bestückten Boutique um oder besuchen unser meist ausgebuchtes Restaurant. Und bald werden sie auch Zimmer in unserem neuen Hotel buchen können.