Domaine de L'Église, La Croix du Casse

Philippe Castéja repräsentiert Bordeaux wie kein anderer. Er verwaltet nicht nur erfolgreich ein Handelshaus, sondern auch eine stolze Anzahl legendärer Güter, darunter zwei echte Perlen in Pomerol.

Die Familie Castéja ist aus der Geschichte von Bordeaux nicht wegzudenken, so wenig wie ihr «Patriarch». Philippe Castéja verwaltet eine ausufernde Anzahl von Weingütern, die im Besitz seiner Familie sind. Dazu gehören nicht zuletzt zwei echte Perlen aus Pomerol: die Châteaux Domaine de L’Église und La Croix du Casse. Philippe Castéja: «Mein Vater war eng mit der Familie Landard befreundet. Deren Vorfahren, die Bertins, kamen 1793 in den Besitz von Domaine de L’Église, das bis dahin der Kirche gehörte. 1972 äusserte Simon Landard den Wunsch, das Sieben- Hektar-Gut, mit seinen quasi im Schatten des Kirchturms gelegenen erstklassigen Böden, an meinen Vater zu verkaufen. Der packte die Gelegenheit beim Schopf und vermachte das Gut daraufhin meiner Schwester Chantal Castéja Prében-Hansen und mir.»

Philippe Castéja tätigte geduldig die nötigen Investitionen und brachte Domaine de l’Église wieder auf Vordermann. Moden liessen ihn allerdings unberührt. «Ich hatte immer nur ein Ziel, und das auf allen unseren Gütern: auf die bestmöglichste, qualitativ hochstehendste Art exakt den Wein zu erzeugen, der dem Ursprungsort entsprach. Der echte Geniesser wird nur zwei Gemeinsamkeiten finden zwischen Crus wie Batailley in Pauillac, Trottevieille in Saint-Émilion oder Domaine de l’Église in Pomerol: deren tadellose Qualität und die Authentizität ihres Terroir- Charakters.» Kein Wunder, ist Domaine de l’Église heute das absolute Paradebeispiel eines nuancenreichen, klassischen Pomerol aus dem Herzen des Hochplateaus!

La Croix du Casse kam 1995 in den Besitz der Familie, nach Erbschaftsproblemen der früheren Eigentümer. Das rund neun Hektar grosse Gut mit stärker kies- und sandhaltigen Böden war allerdings bei der Übernahme in ziemlich schlechtem Zustand. Fast ein Drittel des Rebbestandes musste erneuert werden. Doch der Einsatz hat sich gelohnt: La Croix du Casse ist zur echten Trouvaille geworden, gut strukturiert, saftig, mit einzigartigem Schliff und grosser Tiefe, und bildet damit die ideale Ergänzung zum majestätisch-samtenen, komplexen Domaine de l’Église.