VINUM-Profipanel Prominent

Ich bin ein Star, trink mich hier aus… 

Text: Carsten Henn, Fotos: Jakub Kaliszewski

Sting gegen Gianna Nannini klingt wie das Finale von «Ich bin ein Star, holt mich hier raus», doch in unserem Profipanel lassen sie ihre Weine aufeinandertreffen. Auch dabei: Heidi Klums Vater Günther, Gerard Depardieu, der ehemalige Saxofonist der «Ersten Allgemeinen Verunsicherung», Spaniens Fussballgott Andres Iniesta, Til Schweiger, Motörhead und Al Bano Carrisi – besser bekannt als Al Bano Power – und natürlich Günther Jauch mit seinem Saar-Weingut von Othegraven. Wer macht besseren Wein: Fussballer, Musiker oder Schauspieler?

Selbst Til Schweiger dürfte sich nicht wundern, dass man bei einem Wein von ihm erst einmal skeptisch ist. «From Grape Til Wine» steht sprachspielerisch auf dem Etikett. Alles eine riesige Marketing-Show? Ein Tropfen, der nur Keinohrhasen oder besser Keinnasenhasen schmeckt? Oder sollte der grosse Nuschler des deutschen Films tatsächlich ordentlichen Wein machen? Nein, macht er nicht, machen die wenigsten Promis. Aber einige von ihnen wissen zumindest, von welchen Könnern sie ihren Wein machen lassen sollten. Schweigers Weinlinie umfasst aktuell drei Weine, zwei davon stammen vom rheinhessischen Spitzenwinzer Jochen Dreissigacker, eingefädelt hat den Deal der Weinhandelsriese Hawesko. «Til Schweiger kannte unsere Weine über Hawesko und mochte den Stil und die Qualität», erzählt Dreissigacker, dessen neues Weingut einem Schwesterschiff der USS Enterprise ähnelt – das allerdings formschön in den Weingärten gelandet ist. Der junge Winzer hat bereits Erfahrung mit Promiweinen, kreiert er doch auch eine eigene Linie für Berlins Koch-Enfant-Terrible Tim Raue. «Til wollte seine eigenen Feinabstimmungen zum Thema Holzeinsatz, Frucht und Säure-spektrum. Hier hatte er sehr klare Vorstellungen und auch sehr viel Geschmack und Sachverstand. Der An- und Ausbau lag in unserer Hand. Die Cuvée haben wir gemeinsam bei uns in Bechtheim gemacht und anschliessend noch einmal in Hamburg kurz vor der lung probiert. Er war sehr begeistert.» Jochen Dreissigacker betont, dass die Weine komplett aus eigenen Bio-Trauben erzeugt werden und das Projekt langfristig angelegt ist. Online finden sich Videos der Zusammenarbeit, bei denen es tatsächlich so aussieht, als hätten das Alpha-Männchen Til Schweiger und der eher introvertierte Jochen Dreissigacker zusammen Spass. «Jochen brennt zu 150 Prozent und so Leute hab ich gern in meinem Leben», sagt Schweiger.

«Promi-Weine sind super Geschenke. Abteilung ‹Ich hab dir den Neuen von Sting mitgebracht. Erinnerst du dich, wie wir zu Police abgegangen sind?›»

Carsten Henn VINUM Chefredakteur

Nicht nur Schweiger weiss genau, mit wem er zusammen arbeiten sollte, sondern auch die Weltstars Angelina Jolie und Brad Pitt. Ihr provenzalisches Weinprojekt Miraval ist eine Erfolgsgeschichte, und nur wer genau auf das Etikett schaut, liest dort Folgendes: Mis en bouteille par Jolie-Pitt & Perrin – die Familie Perrin ist unter anderem berühmt wegen ihres legendären Château Beaucastel im südlichen Rhônetal. Jolie und Pitt gehen mit ihren Namen also noch weniger hausieren als Til Schweiger. Auch kein berühmtes Konterfei ziert die Labels. Gérard Depardieu dagegen blickt als Zeichnung von jedem Rück- etikett seiner Weine, Francis Ford Coppolas Name könnte unmöglich grösser auf den Flaschen stehen. Sting, mit bürgerlichem Namen Gordon Matthew Summers, erzählt auf dem Rücketikett von «When we dance» gleich seine ganze Weingeschichte. Das Landgut von ihm und seiner Frau Trudie Styler heisst «Il Palagio», es umfasst neben Weinbergen auch Olivenhaine, zwei Seen, Getreidefelder und Wälder. Erstmals betrat das Paar es 1999, damals war es teils verfallen – was sich seitdem enorm geändert hat. Positiv vermerken muss man, dass Sting den schwereren Weg des bio- und biodynamischen Weinbaus gewählt hat. Negativ, dass er mit diesem Zitat für seine Weine wirbt: «Ein Wein ist wie ein Lied – er muss eine Geschichte erzählen. Deshalb habe ich meine Weine auch nach meinen grössten Hits benannt.» (Sein teuerster Tropfen heisst deshalb auch «Sister Moon».) Hoffentlich lässt sich Modern Talking davon nicht für eine kirschfruchtige Cuvée «Cherry Cherry Lady» inspirieren.

Gianna Nannini ist das genaue Gegenteil aller Promis, die mit ihren Namen für die mehr oder weniger eigenen Weine werben. Ihrer erscheint nicht einmal im Kleingedruckten. Die Weine der italienischen Rockröhre schnitten im Profipanel hervorragend ab – kein Wunder, wenn man weiss, dass sie zusammen mit dem italienischen Star-Önologen Ricardo Cotarella kreiert wurden. Nannini ist Spross einer reichen Konditorenfamilie. Das Weingut in Siena, mitten im Chianti-Gebiet Colline Senesi gelegen, befindet sich seit dem 15. Jahrhundert in Familienbesitz, nachdem es zuvor ein Kloster war. Acht Hektar Weinberge werden bewirtschaftet, der grösste Anteil davon ist mit Sangiovese bestockt. Nanninis rebsortenreine Sangiovese «Innno» mit drei «N» ist kein Schreibfehler, zwei «N» stammen von der Sängerin, das dritte von ihrem Grossvater. Ihr Rosso di Clausura ist eine Cuvée von Sangiovese und Merlot, und trotz seiner 14 Vol.-% bemerkenswert schlank und elegant. Alle Nannini-Weine werden im Edelstahltank vergoren und reifen in Zementtanks oder Holzfässern. Erst nach sechs Monaten in der Flasche kommen sie auf den Markt. Für Promis scheint es immer mehr zum guten Ton zu gehören, ein eigenes Weingut zu haben. Warum auch nicht? Für Winzer kommt es einem Sechser im Lotto gleich, wenn eine Berühmtheit den Namen auf einem ihrer Etiketten sehen will oder die Trauben aus einem Weinberg bei ihnen ausbauen lässt. Deutschlands bekanntester Promi-Winzer ist Günther Jauch, doch seine Geschichte fällt in eine ganz andere Kategorie als Schweigers Cuvée-Partnerschaft mit Jochen Dreissigacker. Jauch war verwandtschaftlich dem Weingut von Othegraven verbunden, er übernahm es auch, um die Familien-Tradition fortzuführen. Der Showmaster nutzt seine Bekanntheit für das Gut, stellt aber auch klar, dass er kein Winzer ist, sondern Andreas Barth den Job erledigt. Ein wenig stellt Jauch sein Licht damit unter den Scheffel, denn das Gut ist ihm eine echte Herzensangelegenheit – und die Weine sind auch ohne Promibonus empfehlenswert. Dasselbe gilt auch für die Weine von Franz Beckenbauer. Der teuerste Tropfen seines Weingutprojekts ist eine rote Cuvée namens Libero, die sein Konterfei trägt. Beckenbauer gehört das Weingut allerdings nicht allein, sondern es gehört einer kleinen Investorengruppe, bei der er die Federführung innehaben soll. Diese erwarb Lammershoek, nachdem es sich viele Jahre lang in Familienbesitz befand. Der Name des Gutes – er bedeutet übersetzt Lämmereck – soll daher stammen, dass Mutterschafe mit ihren jungen Lämmern in dem Wald rings um das Weingut Schutz suchten, wenn sie vor einem Felsenadler flüchteten. Es liegt im Aprilskloof Valley vom Paardeberg in Swartland, gute 80 Kilometer von Kapstadt. Stolze 80 Hektar Weinberge werden von einer jungen Doppelspitze bewirtschaftet: Charly van Rheenen (Önologe) und Schalk Opperman (Generaldirektor und Winzer). Besonderen Mut muss man Weinpapst Robert Parker attestieren, der seine Hände beim Weingut «The Beaux Freres» mit im Spiel hat – und sich damit der Kritik von Kollegen und Winzern aussetzt. Von Til Schweiger mag mal vernuschelte Weine erwarten, von Robert Parker dagegen welche mit klarstem Ausdruck – in diesem Fall in Sachen Pinot Noir. Obwohl Denkmäler immer dazu reizen, sie zu stürzen, muss man nach der Probe konstatieren: Parker weiss, was er tut (oder genauer: tun lässt).

Ob Weltstars oder Local Heroes, ob echte Winzer oder Namensgeber, bei der Weinprobe im Kölner «Wein am Rhein» stand vieles auf dem Tisch, über das in Weinkreisen geredet wird – nicht immer nur positiv. Auch die Erwartungshaltung der Juroren war sehr unterschiedlich. Bei Weinjournalismus-Urgestein Pit Falkenstein hielt sich die Vorfreude in Grenzen: «Prominente Schauspieler, Sportler, Künstler müssen nicht unbedingt grossartige Weine machen. Das Meiste ist vermutlich überteuert.» Nach der Probe zog er aber ein positiveres Fazit: «Es gab tolle Weine darunter – zum Beispiel grandiose edelsüsse Gewächse!» Pit Falkensteins Favorit stammt von der Mosel und ist ein Wein, der von Natur aus einen Prominamen trägt – zumindest mit ein bisschen Fantasie. Es handelt sich um einen Steilhang im berühmten moselländischen Weinort Piesport: die Güntherslay. Für Heidi Klums Vater Günter Klum Anlass genug, einen Hektar davon zu kaufen, der ausschliesslich mit Rieslingreben bestockt ist. «Der Weinberg heisst Güntherslay, da habe ich gedacht: ‹Why not?›» Vom ersten Jahrgang, dem 2013er, wurden 1000 Liter in 2000 Flaschen abgefüllt – der Wein ist noch erhältlich. Wobei der Verkauf für Klum gar nicht im Vordergrund steht: «Ich will ihn vor allem verschenken.» Vielleicht auch deswegen erinnert die exotische Flaschenform an einen grossen Parfüm-Flakon. Es führt eigentlich kein direkter Weg von der Punk-Band «Die Toten Hosen» zu Günter Klum, doch da diese zu Deutschlands ersten Promiwinzern gezählt werden muss, ist sie vinologisch gesehen eine Vorfahrin. Martin Tesch, einer der kompromisslosesten Winzer der Nahe und ein Mann mit Musik in den Adern, keltert schon seit langem den Wein Weisses Rauschen für die Düsseldorfer. War der Riesling am Anfang knochentrocken, so merkte er schnell, dass Punk-Hörer es musikalisch zwar hart mögen, weintechnisch aber gerne einen Hauch süsser. Das Toten-Hosen-Logo samt Slogan «Bis zum bitteren Ende» findet sich trotzdem auf dem Rücketikett. Für Sommelière Verena Herzog hatte die Probe zwar bittere Momente («Food-Pairing für diesen Wein? Esspapier!»), doch sie zog ein geschmacklich ausgewogenes Fazit: «Schön zu sehen war, dass die Promis, die wirklich Leidenschaft und Interesse am Wein haben, authentischere Produkte anbieten.»

15.5 Punkte
Certosa di Belriguardo (Toskana/Italien)
Innno IGP 2014
2018 bis 2022

Sauerkirsche und Cassis prägen das Bouquet, ein sehr voller, fast mächtiger Italiener von Gianna Nannini, am Gaumen leicht rauchig, wenig Tannine und diese wirken noch sehr jung, leichte und feine Bitterkeit, süffige Art.

www.vinidelborgo.de | 12,90 Euro

15 Punkte
Weingut Schönberger (Burgenland/Österreich)
Lehmgrube Blaufränkisch 2012
2018 bis 2022

Der ehemalige Saxofonist der Pop-Gruppe «Erste Allgemeine Verunsicherung» meint es mit dem Winzerdasein schon seit vielen Jahren ernst. Das zeigt auch dieser biodynamisch erzeugte und weder geschönte noch filtrierte, zupackende Wein.

www.schoenberger.eu | 30 Euro

14.5 Punkte
Tenuta Il Palagio (Toskana/Italien)
«When we dance» Chianti DOCG 2016
2018 bis 2021

Sting selbst schreibt über seinen Wein, er existiere «To celebrate passion, devotion and love. Smooth and balanced». Damit beschreibt er seinen Biowein gut, der zudem in Sachen Holzeinfluss und Alkohol «fett produziert» ist.

www.superiore.de | 10,90 Euro

17 Punkte
The Beaux Frères Vineyard (Oregon/USA)
Ribbon Ridge AVA Pinot Noir 2015
2018 bis 2030

Dem Weinkritiker Robert Parker wird eine Vorliebe für Blockbuster-Weine nachgesagt, die von allem viel, vielleicht zu viel, haben. Bei diesem Pinot Noir sind die Tannine sehr gut eingebunden und das Holz nicht überladend und die Süsse dienend.

www.weinhalle.de | 109 Euro

14.5 Punkte
Tenute Al Bano Carrisi (Salento/Italien)
Don Carmelo 2014
2018 bis 2019

Die zwei Beschreibungen lesen sich, als hätte die Jury Al Banos Musik und nicht diesen Wein beschrieben: «weich» und «gut gemachter Klassiker». Bemängelt werden fehlendes Spiel und eine sehr reife Art. Ein Schlager unter den Weinen!

www.c-und-d.de | 9 Euro

15.5 Punkte
Lammershoek (Swartland/Südafrika)
Syrah Reserve 2015
2018 bis 2025

Franz Beckenbauers Syrah bietet eine feine Süsskirsche in der Nase, aber auch Himbeerbonbons und Pinie. Am Gaumen ist er dann saftig, lecker süffig, hat Saft und Kraft. «Ehrlich und sauber», notierte die Jury. Aber auch: «Müsste preiswert sein.»

www.weinkellereien.de | 33,90 Euro

15 Punkte
Lammershoek (Swartland/Südafrika)
Terravinum Chenin Blanc Reserve 2016
2018 bis 2024

So elegant wie Franz Beckenbauer zu seinen besten Zeiten ist dieser Wein nicht, eher entspricht er einem Spieler wie Horst Hrubesch: eher rustikal und opulent, spürbares Holz, etwas marmeladig (Aprikose), aber mit viel Zug und Saft.

www.weinkellereien.de | 30,90 Euro

14.5 Punkte
Bodega Iniesta (Manchuela/Spanien)
Corazón Loco Tinto 2015
2018 bis 2020

Vor dem 2010 neu errichteten Weingut steht eine Statue von Fussballer Andres Iniesta. Mehr als 200 Hektar Weinberge gehören dazu, plus 20 Hektar Olivenbäume. Der Tinto bietet viel fruchtigen Trinkspass für wenig Geld. Einfach aber gut!

www.jamon.de | 6,95 Euro

17 Punkte
Certosa di Belriguardo (Toskana/Italien)
Rosso di Clausura 2010
2018 bis 2020

Pfeffer-Aromatik ist sicher eine gute Sache für den Wein einer Rocksängerin wie Gianna Nannini. Der feingereifte Italiener kam bei der Jury sehr gut an, auch weil er einen Spannungsbogen aufweist wie ein guter Song und äusserst harmonisch ist.

www.vinidelborgo.de | 19,90 Euro

14.5 Punkte
Chateau de Tigné (Anjou/Frankreich)
Anjou Rouge «Vielles Vignes» 2011
2018 bis 2020

Bei kaum einem Prominenten wirkt die Leidenschaft für Wein so authentisch wie bei Frankreichs Schauspiel-Ikone Gérard Depardieu. Sein gelungener Anjou wirkt im Gegensatz zu ihm aber etwas grün hinter den Ohren (Aromen von Gurke und Dill).

www.jmf-wein.de | 16,50 Euro

15.5 Punkte
Chateau Miraval (Provence/Frankreich)
Miraval Côtes de Provence AOP Rouge 2013
2018 bis 2021

Brangelinas Cuvée aus Syrah, Grenache und Cinsault zeigt sich kirschduftig samt einer floralen Note von Rosen. Wer mag, kann auch «Kräuter der Provence» erschnuppern – das aber viel eher bei einer offenen als einer Blindverkostung.

www.vinexus.de | 19,50 Euro

14 Punkte
Export-Union International Wines (Hunter Valley/Australien)
Motörhead Shiraz 2016 2018 bis 2020

Ob Lemmy von der Rockband Motörhead je einen Wein mit dem Namen seiner Truppe getrunken hat? Der Wein ist zumindest das Gegenteil seiner Musik: Middle-of-the-Road, routiniert gemacht für einen Massengeschmack.

www.urban-drinks.de | 11,90 Euro

14.5 Punkte
Tenute Al Bano Carrisi (Salento/Italien)
Felicità Bianco 2016
2018 bis 2020

Das Rücketikett des nach einem Riesenhit benannten Weins ziert ein Schwarz-Weiss-Foto von Al Bano. Wenn das Lied Sie immer schon an sehr parfümierte Litschi, Pfirsichjoghurt, Haribo-Ananas und Mandarine, erinnert hat, passt der Wein perfekt.

www.c-und-d.de | 13 Euro

14 Punkte
Carmel Road (Kalifornien/USA)
Barrymore Pinot Grigio 2015
2018 bis 2020

Was es wohl bedeutet, dass US-Schauspielerin Drew Barrymore bei diesem Wein als «Winemaking Partner» genannt wird? Dass sie unspektakuläre Pinot Grigio mit Quitte, reifer Pampelmuse, wenig Säure und einem feinbitteren Finale schätzt?

www.urban-drinks.de | 32,90 Euro

15 Punkte
Weingut Dreissigacker (Rheinhessen/Deutschland)
From Grape Til Wine Luna Marie Chardonnay 2016
2018 bis 2023

Til Schweiger soll seine Weine gern mollig, cremig, mit Opulenz und Wumms lieben. Dann hat Jochen Dreissigacker ihm mit diesem gelbfruchtigen Chardonnay den perfekten Wein gebaut – und das sogar stilvoll!

www.hawesko.de | 24,90 Euro

16 Punkte
Weingut von Othegraven (Saar/Deutschland)
Altenberg Riesling trocken GG 2016
2018 bis 2028

«Sehr fein gearbeitet, gute Mineralität, Länge und Eleganz», schrieb Spitzen-Sommelière Melanie Panitzke zu diesem Wein aus Günther Jauchs Weingut. «Wird immer stärker», vermerkte ihre Kollegin Claudia Stern.

www.vinexus.de | 37,50 Euro

12 Punkte
Weingut Tesch (Nahe/Deutschland)
Weisses Rauschen Weisswein 2016
2018 bis 2020

Die Toten-Hosen-Lied-Zeile «Es ist ein langer Weg/zurück zu dir/zurück zu mir/zurück zu uns», findet sich auf dem Rücketikett dieses Weins. Zu diesem Wein fand keiner der Juroren. Vielleicht lagen die irritierenden Noten an einem Flaschenfehler.

www.weingut-tesch.de | 11 Euro

14.5 Punkte
Weingut Dreissigacker (Rheinhessen/Deutschland)
From Grape Til Wine Luna Grauburgunder 2017
2018 bis 2020

«Wir haben einen Grauburgunder cuvéetiert, der nicht zu kompliziert zu verstehen ist, aber ganz klar zeigt, was in ihm steckt», sagt Jochen Dreissigacker zu Til Schweigers günstigerem Weisswein. Stimmt, Typ Zechwein mit Niveau.

www.hawesko.de | 9,90 Euro

17 Punkte
Weingut von Othegraven (Saar/Deutschland)
Bockstein Riesling Kabinett 2016
2018 bis 2026

Ein Wein so wertvoll wie die 1-Million-Euro-Frage bei Günther Jauchs «Wer wird Millionär?». Zumindest für den Moment, wenn dieser herrlich filigran-verspielte und trotzdem mineralisch geerdete Kabinett den Gaumen erstmals berührt.

www.von-othegraven.de | 14 Euro

14.5 Punkte
Weingut Steffen-Lex (Mosel/Deutschland)
Güntherslay Riesling Auslese 2013
2018 bis 2028

Der Wein von Heidi Klums Vater Günter hat keine klassischen Modelmasse, dafür ist er viel zu üppig in der Süsse, bietet wenig elegante Bewegung am Gaumen und kaum Frische. Ein Riesling für Freunde von Botrytis-Auslesen mit reifen Ananasnoten.

www.steffen-lex.de | 29,99 Euro

14.5 Punkte
Chateau de Tigné (Anjou/Frankreich)
Anjou Blanc Chenin demi-sec La Cuvée des Ânes 2016
2018 bis 2020

Gérard Depardieus halbtrockener, weisser Anjou irritierte die Jury. Eine Jurorin vermutete einen «altmodischen Moselriesling», ein Juror beschrieb ihn als «Bienenstich». Der melonig-zitronige Anjou hat eine angenehme Süsse bei schlankem Körper.

www.jmf-wein.de | 13,50 Euro

14 Punkte
Francis Ford Coppola Winery (Kalifornien/USA)
Chardonnay Diamond Collection – Gold Label 2015
2018 bis 2020

«These wonderful wines are the pride of our company», sagt Regisseur Coppola über diese Linie, die unbescheiden goldig und diamantig ist. Eine Jurorin schrieb: «Fette Schnecke.» Viel Holz, Alkohol und Cremigkeit.

www.vinexus.de | 19,90 Euro

14 Punkte
Export-Union International Wines (Hunter Valley/Australien)
Motörhead Shiraz Rosé 2016
2018 bis 2020

Rosé scheint so gar keine Rocker-affine Farbe zu sein, und auch die Weinbeschreibungen sind weit von E-Gitarren entfernt: Erdbeerdrops, Gummibärchen, ein Tick künstlich. Ein süffiger Rosé.

www.urban-drinks.de | 12,90 Euro

15 Punkte
Weingut Schönberger
Seeacker (Burgenland/Österreich)
Chardonnay 2013

So sexy wie ein Solo des ehemaligen EAV-Saxofonisten ist dieser Chardonnay nicht, doch er hält gekonnt die Balance zwischen animierender Säure und feiner Cremigkeit. Röst- und Karamellnoten sowie Lindenblüten prägen diesen Burgunder mit viel Grip.

www.schoenberger.eu | 19 Euro

14.5 Punkte
Chateau Miraval Coteaux Varois Blanc AOP 2016 (Provence/Frankreich)
2018 bis 2020

Brangelinas Rosé mag der berühmteste Wein des Gutes sein – deswegen fanden wir es spannender, zwei anderen ihrer Weine auf den Zahn zu fühlen. Diese kräuterwürzige Cuvée aus 95 % Rolle und 5 % Grenache Blanc punktet mit Apfelaromen – und wenig mehr.

www.vinexus.de | 19,50 Euro

Die Jury

(von links nach rechts)

Pit Falkenstein
Weinschreiber, sein Lieblingswein: Weingut Steffen-Lex, Güntherslay Riesling Auslese 2013

Verena Herzog
Geschäftsführerin bei www.sommelier-genuss-event.com, ihr Lieblingswein: Certosa di Belriguardo, Rosso di Clausura 2010

Claudia Stern
Wein- und Eventmanagement, ihr Lieblingswein: The Beaux Frères Vineyard, Ribbon Ridge AVA Pinot Noir 2015

Ingmar Püschel
VINUM Deutschland, sein Lieblingswein: The Beaux Frères Vineyard, Ribbon Ridge AVA Pinot Noir 2015

Melanie Panitzke
Sommelière «Wein am Rhein», ihr Lieblingswein: Weingut von Othegraven, Atenberg Riesling «Grosses Gewächs» 2016

Thomas Sommer
Sommelier, Vertrieb & Maarketing Smart.Wines GmbH, sein Lieblingswein: Weingut von Othegraven, Bockstein Riesling Kabinett 2016

Carsten Henn
Chefredakteur VINUM Deutschland, sein Lieblingswein: Certosa di Belriguardo, Rosso di Clausura 2010

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