Weinmarkt in Deutschland 2021

Deutsche gaben 2021 etwas mehr pro Flasche Wein aus

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 12. März 2022


Die Weineinkäufe im vergangenen Jahr haben sich wieder dem Niveau vor der Pandemie angenähert. Nachdem im Jahr 2020 das Weinsegment im Handel stark zulegte, weil die Gastronomie coronabedingt weitgehend geschlossen war, gingen die hierzulande eingekauften Weinmengen 2021 um 4,7 Prozent zurück, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) in Bodenheim mitteilte.

Im Jahr zuvor habe der Handel noch 7,2 Prozent Zuwachs bei Wein verbucht. Dies gehe aus der Weinmarktanalyse hervor, die das DWI vom Marktforschungsinstitut NielsenIQ durchführen liess.

Durchschnittspreis gestiegen

Positiv entwickelt habe sich 2021 jedoch der Durchschnittspreis für Wein im Lebensmittelhandel. So hätten die Verbraucher im letzten Jahr 12 Cent mehr pro Liter Wein ausgegeben, was einem Durchschnittspreis von 3,78 Euro entspricht. Für Weine aus deutschen Regionen lagen die gemittelten Ausgaben pro Liter mit 3,83 Euro noch etwas höher. Der Umsatz des gesamten Weinmarkts ist dementsprechend nicht so stark gesunken wie der Weinabsatz. Das Umsatzminus belief sich 2021 auf nur 1,5 Prozent.

Für DWI-Geschäftsführerin Monika Reule war dieser Absatzrückgang aufgrund der geänderten Konsumlage zu erwarten. Was allerdings zu beobachten sei: «2020 ist der Anteil der Haushalte, die deutsche Weine eingekauft haben, deutlich gestiegen. So lag ihr Anteil im vergangenen Jahr immer noch über dem Niveau von 2019», erläuterte die DWI-Chefin.

Onlinehandel legt zu

Zudem scheinen die Verbraucher den Onlinehandel dauerhaft als Weineinkaufsstätte stärker für sich entdeckt zu haben. Der Nielsen-Befragung zufolge wurden im vergangenen Jahr 11 Prozent aller Weineinkäufe im Internet getätigt, wobei die Anteile für ausländische Weine tendenziell noch etwas höher lagen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 2 Prozentpunkten.

Der Lebensmitteleinzelhandel war im letzten Jahr aber weiterhin mit einem Marktanteil von 65 Prozent weiterhin die wichtigste Weinbezugsquelle für die Verbraucherinnen und Verbraucher.

Marktanteil deutscher Weine stabil

Die Anbieter deutscher Weine konnten 2021 im Vergleich zum Vorjahr ihren Marktanteil von 45 Prozent ebenso halten wie den Anteil am gesamten Weinumsatz von 47 Prozent. Italienische Weine machten 17 Prozent aller Weineinkäufe aus, spanische 12 und französische 11 Prozent.

Weissweine stärker gefragt

Der bereits seit 2012 erkennbare Trend zum verstärkten Weissweinkonsum setzte sich nach drei Jahren der Stagnation 2021 noch einmal fort. Wie das DWI mitteilt, liegt der Weissweinanteil an den Einkäufen nun bei 47 Prozent, was einem Plus von einem Prozentpunkt entspricht. Dieser Zuwachs ging zulasten des Rotweinkonsums, der noch 41 Prozent der Weinkäufe ausmachte. Der Anteil des Rosés ist mit 12 Prozent konstant geblieben.

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