Kleine Ernte 2021 und Inflation als Ursachen

Weinmarkt im Burgund leidet unter deutlichem Umsatzrückgang

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 27. September 2022


Der Verkauf von Wein aus dem Burgund ist 2022 zurückgegangen – erstmals seit 20 Jahren. Wie die französische Finanzzeitung Les Echos berichtet, wurde sowohl in französischen Supermärkten als auch in den wichtigsten Exportmärkten weniger Wein aus der weltberühmten Weinbauregion verkauft.  

In den ersten acht Monaten bis Ende August 2022 gingen die Supermarkt-Verkäufe von Burgundern in Frankreich im Vergleich zum Vorjahr mengemässig um einen Viertel zurück, der abgesetzte Wert schrumpfte im gleichen Zeitraum um 16 Prozent.

Export bricht ebenfalls ein

Und auch die Exportaussichten seien nicht weniger besorgniserregend: In den USA gingen die Verkäufe um zehn Prozent, in Grossbritannien um neun Prozent und in Kanada um 16 Prozent zurück. Die Exporte, welche normalerweise fast 50 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen, seien sie in der ersten Hälfte des Jahres mengenmässig total um fast 11 Prozent zurückgegangen.

Laurent Delaunay, Präsident des Bureau Interprofessionnel des Vins de Bourgogne (BIVB), erklärte dazu, dass der Rückgang nicht mit der Pandemie verbunden sei: «Selbst während Covid sind die Supermarktverkäufe weiter gewachsen.» Der Trend sei vielmehr auf die kleine, frostgeschädigte Ernte 2021 zurückzuführen, die zu einem Rückgang der Lagerbestände und einem damit einhergehenden Preisanstieg geführt hat, der durch hohe Kosten für Produktionsmittel und die Inflation weiter verschärft wurde. «Wir werden sicherlich zwei gute Ernten brauchen, um unsere Märkte wieder aufzufüllen», fügte Delaunay hinzu.

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