Konsumbilanz des Deutschen Weininstituts

Deutsche trinken erneut weniger Wein

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 17. Januar 2024

Die Deutschen haben im vergangenen Weinwirtschaftsjahr erneut rund eine Flasche Wein pro Person weniger konsumiert als im Vorjahr. Dies gab das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis der aktuellen Weinkonsumbilanz bekannt, die sich auf den Zwölfmonatszeitraum vom 1. August 2022 bis 31. Juli 2023 bezieht.

Eine Flasche Wein weniger

Demnach ist der Weinkonsum bezogen auf die Gesamtbevölkerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 19,9 auf 19,2 Litern pro Person gesunken. Bezieht man nur die über 16-jährigen, die laut Gesetz Wein trinken dürfen, in die Statistiken ein, ist der Weinkonsum pro Person um einen ganzen Liter von 23,6 auf 22,5 Liter im Jahr zurückgegangen.

Schaumweinkonsum konstant

Der Schaumwein-Pro-Kopf-Konsum ist im gleichen Zeitraum mit einem Volumen von 3,2 Litern bezogen auf die Gesamtbevölkerung konstant geblieben. Bei der Gruppe der über 16-jährigen belief sich die Menge auf unveränderte 3,8 Liter im Jahr.

Auch Restaurants und Bars miteinbezogen

Die Weinkonsumbilanz bildet neben den Weineinkäufen im Handel und bei den Erzeugern auch den Wein ab, der in der Gastronomie getrunken wird. Der aktuell zu verzeichnende Rückgang spiegelt aus Sicht von DWI-Geschäftsführerin Monika Reule sowohl das veränderte Konsumverhalten als auch den demografischen Wandel in Deutschland wider.

26,3 Liter von Sekt und Wein zusammen

Der Berechnung liegt die in Deutschland konsumierte Menge von 16,1 Millionen Hektolitern Wein und 2,7 Millionen Hektolitern Schaumwein zugrunde. Umgerechnet auf die deutsche Gesamtbevölkerung von 84,4 Mio. Einwohnern ergibt sich für Wein- und Schaumwein zusammen genommen ein Pro-Kopf-Verbrauch von 22,3 Litern. Bezogen auf die Bevölkerung ab 16 Jahren beläuft sich der theoretische Wein- und Sektkonsum pro Person und Jahr auf 26,3 Liter.

Nur einige wenige trinken den Grossteil

Der Pro-Kopf-Konsum zeichnet allerdings ein verzerrtes Bild von den realen Gegebenheiten in Bezug auf die Konsumenten. Eine Studie der Hochschule Geisenheim von 2019 besagt etwa, dass die 14 Prozent der Konsumenten, die angeben, ein- oder mehrmals pro Woche Wein zu trinken, für fast zwei Drittel des gesamten Weinkonsums in Deutschland verantwortlich sind. Gleichzeitig trinken 43 Prozent der in der Geisenheimer Studie Befragten überhaupt keinen Wein.  

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