15-Prozent-Zoll auf Wein tritt voraussichtlich am 7. August in Kraft
US-Zölle bestätigt – Inkrafttreten verschoben

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 05.08.2025
Die angekündigten US-Zölle in Höhe von 15 Prozent auf EU-Importe, darunter auch Wein und Spirituosen, wurden am vergangenen Freitag offiziell bestätigt. Ihr Inkrafttreten wurde jedoch verschoben – anstelle des ursprünglich vorgesehenen Datums vom 1. August sollen die neuen Abgaben nun Ende dieser Woche, am 7. August, gelten. Das teilte die EU-Kommission für Landwirtschaft und Handel mit.
Wein hat nicht oberste Priorität
Dies gelte, bis eine neue Vereinbarung erzielt werde, erklärte Olof Gill, Sprecher Kommission. «Die Kommission bleibt entschlossen, möglichst viele Ausnahmen zu erreichen», sagte Olof Gill weiter. Wein und Spirituosen würden jedoch nicht «zur ersten Gruppe der US-Ausnahmen gehören.» Derweil hiess es aus Brüssel von anderer Seite, die Gespräche über Wein- und Spirituosen-Zölle würden im Herbst fortgesetzt.
Auch kurzfristige Erhöhung kann schaden
«Ein 15-Prozent-Zoll auf EU-Weine, selbst wenn er nur einige Monate gilt, würde erhebliche wirtschaftliche Verluste verursachen – nicht nur für EU-Winzer, sondern auch für US-Unternehmen entlang der Lieferkette», betonte Ignacio Sánchez Recarte, Generalsekretär des europäischen Winzerverbands CEEV. «In Verbindung mit dem ungünstigen Wechselkurs kann die Gesamtbelastung für die Branche auf bis zu 30 Prozent steigen.»
Noch höhere Abgaben auf Schweizer Produkte möglich
Für die Schweiz stehen unterdessen noch deutlich höhere Zölle im Raum: Derzeit wird über Importabgaben von bis zu 39 Prozent auf Schweizer Waren in die USA diskutiert. Die heimische Weinwirtschaft wäre davon allerdings kaum betroffen – laut Statista exportiert die Schweiz insgesamt nur rund ein Prozent ihrer Weinerzeugung ins Ausland.