16.5.2018

Genossenschaftscup 2018: Tramin hat die Nase vorn

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In Südtirol wird über einen Sieg gejubelt. Aber auch in der Pfalz und in Franken strahlt man über einen zweiten Rang beim Internationalen Genossenschaftscup, den Europas Weinmagazin VINUM zum achten Mal ausschrieb. Und selbst die Betriebe, die jetzt beim Finale im «Stadion» Restaurant «Lamm» in Remshalden-Hebsack leer ausgingen, haben Grund zur Freude. Denn sie bekamen alle für ihre Kollektionen mit jeweils fünf Weinen sehr hohe Noten. Am Ende hatte die Cantina Tramin aus Südtirol mit einem Notenschnitt von 16.72 die Nase knapp vorn.

Die punktgleichen Zweitplatzierten von der Winzergenossenschaft Vier Jahreszeiten aus dem pfälzischen Bad Dürkheim und von der Winzergemeinschaft Franken aus Kitzingen-Repperndorf lagen mit 16.68 Punkten lediglich vier Hundertstel hinter ihren Südtiroler Kollegen, die schon vor einigen Jahren den ersten Platz bei diesem Wettbewerb belegten. Um Haaresbreite verfehlte die Weinmanufaktur Untertürkheim (Württemberg) mit 16.64 Punkten und Rang vier den Sprung auf das Treppchen. Ähnlich erging es einem früheren Sieger, dem Winzerkeller Neckenmarkt (Mittelburgenland), der ausschließlich mit Rotwein und ohne einen edelsüßen Wein auf Rang fünf einlief (16.62 Punkte). «Eigentlich hatte jeder Finalist den Sieg verdient, das Niveau im Finale war extrem hoch», resümierte VINUM-Redakteur Rudolf Knoll, der den Wettbewerb vor zehn Jahren nach sportlichen Kriterien ins Leben gerufen hatte.

Es begann in bewährter Form mit einer K.o.-Runde, in der die 50 teilnehmenden Betriebe aus Deutschland, Österreich und Südtirol in 25 Paarungen ausgelost wurden. Jede Kooperative musste fünf Weine aufbieten; lediglich ein Wein durfte edelsüß sein. Nur der jeweils besser bewertete Betrieb kam weiter; gelegentlich half dabei Losglück. Außerdem wurden fünf Lucky Loser mit sehr guten Bewertungen, aber einer knappen Niederlage für die Gruppenphase ausgewählt. Wieder per Los wurden die 30 Genossenschaften auf drei Gruppen verteilt; die jeweils drei Besten und ein Lucky Loser kamen weiter.

Das bedeutete, dass zehn erstklassige Genossenschaften aus drei Ländern im Finale aufeinandertrafen. Zugelassen waren Wechsel in der Aufstellung. Die sportliche Note machte Teilnehmern so viel Spaß, dass Begriffe wie „Trainingslager“, „Talentsuche“ und „Spielerwechsel“ die Runde machten. Alle Teilnehmer hatten ein gutes Händchen für die Zusammenstellung ihrer Teams. Bei einem Südtiroler Wettbewerber gab ein einziger Wein, der nicht in Bestform war, den Ausschlag für eine Gesamtbewertung knapp unter 16 Punkten. Die Traminer konnten mit einem ihrer Wein-Stars besonders punkten: Ein edelsüßer Gewürztraminer (Terminum Vendemmia Tardiva) bekam im Schnitt als höchstbewerteter Wein 18.3 Punkte; das gab letztlich den Ausschlag.

Das Besondere am Wettbewerb war das Finale mit Publikum. Repräsentanten der Genossenschaften konnten ebenso mit verkosten wie Schlachtenbummler und Leser des Magazins VINUM, aber nur für sich bewerten. Die Entscheidung traf eine sechsköpfige Fachjury, die sich in den meisten Fällen sehr einig war.