Schaffhauser Spirit pur • Unique Wineries of the World – Schweiz

GVS Schachenmann AG, Schaffhausen

Fotos: z.V.g.

Mit einer Rebfläche von annähernd 500 Hektar bringt Schaffhausen von Dorf zu Dorf, ja von Lage zu Lage, eigenständige Weine hervor. In den Rebbergen entlang des Rheins zwischen Stein am Rhein und Buchberg beispielsweise, wo leichte Moränenböden mit viel Stein und Sand vorherrschen, reifen ausgesprochen subtile Gewächse, vor allem auch aus weissen Sorten wie Chardonnay oder Riesling-Sylvaner. Auf der anderen Seite dieses faszinierenden Boden-Spektrums wäre das Klettgau einzustufen, die mit Abstand grösste Subregion im Kanton, wo die mehrheitlich schweren Lehmböden ein Garant für gehaltvoll körperreiche Weine sind.

«Unsere Weine repräsentieren die Nuancen des Schaffhauser Terroirs.»

Michael Fuchs

Keine andere Kellerei bringt diesen schaffhauserischen Nuancen-Reichtum so präzise in die Flaschen wie die GVS Schachenmann. Das Konzept zieht sich durch die ganze Produktepyramide der Kellerei, von der Classic-Linie mit ihren «Village»-Weinen aus Dörfern wie Gächlingen, Dörflingen oder Thayngen über die Selection-Linie mit dem fast schon Kultcharakter geniessenden Räckedorn Riesling-Sylvaner aus Gächlingen bis zur Premium-Linie, in der sich echte Schaffhauser Grands Crus finden. Weine wie der Pinot Noir Alte Reben Eisenhalde. «Die steile Eisenhalde in Siblingen mit ihrer Südwestlage, dem von weissem Kalkstein geprägten Boden und den über 30-jährigen Stöcken gehört für mich auch gesamtschweizerisch betrachtet zu den absoluten Toplagen für Pinot Noir», sagt Kellermeister Michael Fuchs.

Nicht weniger faszinierend eigenständig zeigt sich der gut strukturierte, animierende und saftige Steiner Chardonnay. «Während das Klettgau für eher kräftig-füllige Chardonnays steht, ergibt die Sorte in Stein am Rhein stets merklich filigranere Weine», präzisiert Michael Fuchs.

Er ist auf einem Weingut nahe Freiburg im Breisgau aufgewachsen und war Betriebsleiter in einer VDP-Domäne an der Nahe, bevor er 1995 als Kellermeister zu GVS Schachenmann nach Schaffhausen kam. In den letzten 25 Jahren hat er dem Betrieb dank seinen Qualitätsvorstellungen und der motivierenden Zusammenarbeit mit den 160 Winzerinnen und Winzern, welche der GVS ihre Trauben liefern, kontinuierlich neue Impulse vermitteln können. Dass er neben dem Terroir-Konzept genauso viel von der Kunst der Assemblage versteht, hat er 2002 bewiesen, als er erstmals die Cuvée Octavia produzierte. Aus acht Grundweinen gekeltert, deren Rebsorten aber geheim gehalten werden, und in Barriques gereift, entsteht ein samtigfülliger, aber doch gut strukturierter Wein mit fast schon mediterranem Charme. Kein Wunder hat diese Kreation der Schaffhauser Weinszene wichtige Impulse verliehen. Wohin die Reise in Zukunft geht, ist für Michael Fuchs klar: «Ökologie und Nachhaltigkeit gewinnen stetig an Bedeutung. Unsere Winzer interessieren sich für den Anbau von pilzwiderstandsfähigen Sorten und die Umstellung auf biologischen Anbau.» Ob aus dieser Entwicklung eine neue Wein-Linie entstehen oder das bisherige Schaffen aufgewertet werden soll, wird gegenwärtig diskutiert. Zu den Nachhaltigkeitsanstrengungen von GVS Schachenmann gehört auch die Neuanlage des einen Hektar umfassenden Stokarbergs inmitten der Stadt Schaffhausen. Dank aufwändiger Umgestaltung zur Digitalisierung und ökologischen Ausgleichsflächen entsteht hier gegenwärtig das Modell für einen Weinberg der Zukunft.

Unsere Selektion

Steiner Chardonnay Reserve 2020

Von einer flachgründigen Hanglage in Stein am Rhein selektioniert. Strahlendes Goldgelb. In der Nase feingliedrig, aber vielversprechend mit floralen Noten, Zitrusfrucht, Aprikose, Akazienhonig und Vanille. Im Gaumen gut strukturiert, mit feiner Würze und einer tragenden, saftigen Säure.

Alte Reben Eisenhalde Pinot Noir 2019

Von über 30-jährigen Stöcken in der Siblinger Eisenhalde gekeltert. In der Nase noch etwas zurückhaltend, aber edel. Dunkle Waldbeeren, ein Anflug von Pflaumen, auch Unterholz und mineralische Noten. Im Gaumen fruchtbetont, mit feinkörnigem Tannin und cremiger Säure.

Octavia Schaffhauser Rotweincuvée 2019

Die geheimgehaltene Assemblage aus acht Grundweinen verheisst schon in der Nase einen fast südlich anmutenden Charme. Brombeeren, Johannisbeeren, etwas Pflaume, dazu Garigue-Kräuter und feine Würze. Im Gaumen dicht gewoben, mit einer samtig anmutenden Fülle.