Neue Weinarchitektur in Südtirol Teil-I: Visualisierte Weinkultur sinnlich erleben

21.08.2013 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Bozen) - Moderne Architektur erlebt in den letzten Jahren in der internationalen Weinbranche einen regelrechten Boom. Auch in Südtirol setzen immer mehr Weingüter, Kellereien und Vinotheken mit überlegten, gestalterisch anspruchsvollen Bauten moderne Akzente und schaffen damit einen eigenen unverwechselbaren Stil. So gibt es gerade hier im Alto Adige zahlreiche Beispiele von Weingütern und Kellereien, die den Genuss von Wein mit dem an der Baukunst verbinden – ohne dabei reiner Selbstzweck zu sein. Wir empfehlen Ihnen in Teil-I und Teil-II zehn markante Beispiele, die gerade wegen ihrer Architektur, aber nicht nur deswegen, einen Besuch lohnen:

 

DER PACHER HOF: Südtirol ist ein Weinbauland voller Tradition und so spielt Alt und Neu eine wichtige Rolle. Alte Bausubstanz wird durch neue Elemente fortgeführt und bereichert. In Neustift, etwas oberhalb von Brixen, liegt das Weingut Pacherhof. Das Weingut existiert seit 1142 und wird heute von Familie Huber bewirtschaftet. Bei der Umgestaltung von Salon, Rezeption und Terrasse im denkmalgeschützten Pacherhof in Neustift bei Brixen war es oberste Priorität, die neuen Elemente stil- und respektvoll in das Gesamtensemble einzubringen.

KELLEREI ST. MICHAEL EPPAN: In der Kellerei St. Michael Eppan an der Südtiroler Weinstraße ergänzt ein zeitgenössischer Bau das imposante Jugendstil-Gebäudes aus dem Jahr 1909 auf perfekte Art und Weise. Die neue Vinothek „Zeit für Wein“ gleicht einem wahren Sinnesparcours. „Ein erstklassiger Wein braucht ein stilvolles Ambiente, um seine Wirkung standesgemäß entfalten zu können“, erklärt Kellermeister Hans Terzer die Motivation für den Neubau.

KELLEREI KALTERN: Auch das Winecenter der Kellerei Kaltern ist in den alten Baubestand aus dem Jahr 1911 integriert. In dem L-förmigen Neubau – einem Projekt der Wiener Architekturgruppe feld72 – begegnen Besucher auf verschiedenen Ebenen dem Produkt Wein. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Verkostung in der über dem Verkaufsraum schwebenden Lounge?

WEINHOF KOBLER: Auf dem Weinhof Kobler in Margreid kann man die Weine ebenfalls in außergewöhnlicher Atmosphäre probieren. Der neue Verkostungsraum wurde vom Architekten-team Lukas Mayr und Theodor Gallmetzer wie eine Schublade in das traditionelle Wohnhaus ge-schoben und überzeugt mit geradlinigem Design. Absolutes Highlight ist eine Hebescheibe, mit der sich der Raum nach außen erweitern lässt.

WEINGUT ELENA WALCH: Sehr gekonnt verbindet auch das kleine Bistrot „Le verre capricieux“ des Weinguts Elena Walch Neu und Alt. Auf der Innenseite in Glas ausgeführt, lehnt sich das Bistro an die massive Natursteinmauer, die das Weingut umgibt, und öffnet sich zum ebenfalls neu gestalteten Garten hin. Der junge Architekt David Stuflesser hat damit einen wunderschöner Rahmen geschaffen, um einen guten Tropfen zu genießen.

Und in Teil-II "Symbiose aus Funktion und Ästhetik" stellen wir Ihnen vor: Weingut Falkenstein, Kellerei Schreckbichl, Kellerei Merlan, Kellerei Girlan und Weingut Pfitscher.