EU sucht Kompromiss für den Rosé

18.03.2009 - arthur.wirtzfeld

BELGIEN (Brüssel) - Die Europäische Kommission bestätigte heute, dass man die Anträge der Franzosen erhalten habe, wonach die südfranzösischen Winzer eine Regelung zum Schutz ihres traditionellen Rosé-Weins fordern. Im Zuge der nicht nur in Frankreich entstandenen Debatte, das man auch in Europa wie schon in den Vereinigten Staaten, Südamerkia und Südafrika Weiss- und Rotweine mischen darf, um so Rosé-Weine zu erhalten, haben insbesondere die südfranzösischen Winzer empört bei ihrer Regierung interveniert (wir berichteten).

 

Dass man zukünftig der Maische aus Rotweinen einfach den Saft der gepressten Weißweintrauben zufügen können soll, ist für die südfranzösischen Winzer der Anbauregion Provence eine Art Verrat an der Tradition ihres so geliebten "Nationalgetränks", dem Rosé. Die Verbände und Erzeuger aus Südfrankreich argumentieren demnach, dass eine entsprechende Verordnung Tausende von Arbeitsplätzen gefährden würde, sie befürchten eine Schwemme von Rosé-Weinen minderer Qualität und damit einhergehend ein Verfall der Preise.

„Wir diskutieren aktuell mit der französischen Regierung, ob es eine Möglichkeit gibt, die traditionell vinifizierten Rosé-Weine entsprechend zu kennzeichnen", erklärte die EU-Landwirtschafts-Beauftragte Mariann Fischer-Boel gestern gegenüber der Presse. Zur Debatte stehen Beschriftungen der Etiketten wie beispielsweise "Traditionnelle" oder "Rosé de Provence" oder "Rosé Methode Traditionnelle".

"Ich bin jedenfalls davon überzeugt", sage Fischer-Boel, "dass wir einen annehmbaren Weg finden werden, dieses Problem zu lösen" und ergänzte, "aber eines steht fest, die europäischen Erzeuger müssen innerhalb der EU die gleichen Bedingungen und Möglichkeiten haben wie deren Kollegen außerhalb der EU".

Der französische Landwirtschaftsminister, Michel Barnier, hat die EU aufgefordert, dafür zu sorgen, dass eine klare und für den Konsumenten unmissverständliche Unterscheidung zwischen traditionell und modern vinifizierten Rosé-Weinen gemacht werden muss. Wir werden sehen wie sich das weiter entwickelt und bleiben an dem Thema dran.