Junge "Gipfelstürmer" zwischen Mäuseturm und Siebengebirge

24.11.2009 - rk-yoopress-cs R.KNOLL

DEUTSCHLAND ( St. Goar) - Sie nennen sich zwar "Gipfelstürmer". Doch die vier Jungwinzer und eine Jungwinzerin vom Mittelrhein, die sich jetzt zusammen getan haben, meinen damit nicht unbedingt, dass sie schnell in den Wein-Olymp kommen wollen. Zielsetzung der "Winzerinitiative" ist es vielmehr, ihre Weine gemeinsam besser zu vermarkten und einen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft in ihrem Anbaugebiet zu erhalten. Dazu gehört vor allem die Rekultivierung alter Lagen, die heute brach liegen und den Eindruck eines Fleckerlteppichs in der reizvollen Landschaft vermitteln.

 

2000 Hektar gab es mal in den Fluren am Rhein, von Bingen bis Königswinter im Norden, kurz vor Bonn. Geblieben sind trotz Flurbereinigungsmaßnahmen in den sechziger Jahren nur mehr rund 450 Hektar, 85 Prozent davon in Steillagen. In den letzten Jahren ist der Schrumpfungsprozess etwas zum Stillstand gekommen, vielleicht, weil das Obere Mittelrheintal bis Koblenz durch die Anerkennung als UNESCO-Welterbe einen höheren Stellenwert bekam und auch deshalb, weil sich etliche der Selbstvermarkter gegen den Trend stemmen und nicht zulassen wollen, dass Wald und Gestrüpp dort wuchern, wo Reben eigentlich bestens gedeihen können. Aber die Arbeit in diesen Flächen ist hart und schweißtreibend.

Die 23-jährige Christina Wagner aus Koblenz-Ehrenbreitstein (derzeit Studentin in Geisenheim, Zuhause sechs Hektar), der 27-jährige Felix Pieper aus Königswinter(neun Hektar), Sebastian Schneider aus dem Jahrgang 1982 mit der Betriebsstätte in Bad Hönningen (2,5 gut verteilte Hektar im ganzen Gebiet) sowie die Brüder Martin (23) und Thomas Philipps (27) von der Philipps-Mühle in St. Goar wollen sie auf sich nehmen. Dass sie ein gutes Händchen für die Hauptsorte des Gebietes, den Riesling, haben, bewiesen sie mit einem kleinen Probierpaket. Alle vier Weine, darunter eine Cuvée Riesling mit Gewürztraminer von Felix Pieper, waren stimmig.