33-mal Gutedel: DWS Nachwuchs-Sommeliers auf Weintour im Markgräflerland

26.01.2011 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Karlsruhe - Britzingen) - Eine Exkursion zum Thema „Markgräflerland & Gutedel“ startete am 17. Januar 2011 mit 14 Teilnehmern auf Wunsch von Astrid Zieglmeier, Leiterin der Deutschen Wein- und Sommelierschule (DWS) München, nach Baden zur Winzergenossenschaft Markgräflerland Britzingen e. G. Organisiert wurde die Aktion von der Badischer Wein GmbH, um den Nachwuchs-Sommeliers den ganzen Facettenreichtum einer der ältesten Rebsorten und ihrer Anbauregion näher zu bringen.

 

Die Mitgliedsbetriebe der Badischer Wein GmbH hatten vorab die Möglichkeit, zwei ihrer Gutedel in die Verkostung einzubringen. 33 Weine verkosteten die Exkursions-Teilnehmer am 17. Januar und konnten so die für sie meist neue, vielseitige Rebsorte in allen Qualitätsstufen kennen lernen.

Beeindruckt waren die angehenden Sommeliers von der Leistungsfähigkeit der Rebsorte und dem breiten Spektrum vom klassischen Typ, der sich in Weinen von leichter eleganter Art zeigt, bis hin zu Weinen mit viel Schmelz durch lange Hefelagerung oder Säureabbau. Erfreut waren sie vor allem über den moderaten Alkohol- und niedrigen Restzuckergehalt, „faszinierend“ lautete das Urteil für Süßweine wie Beerenauslesen und Eiswein, zum Teil sogar im Barrique ausgebaut.

Auf ganzer Linie punkten konnte der fruchtbetonte Wein, der im deutschsprachigen Raum Gutedel, im französischen Chasselas und im Schweizer Kanton Wallis Fendant genannt wird und von dem weit mehr als 180 Synonyme bekannt sind. Gekeltert wird er in der Westschweiz, im Elsass, teilweise in Rumänien, Ungarn und Tschechien sowie in Deutschland, wo sich der Anbau nahezu ausschließlich auf das Markgräflerland zwischen Freiburg und der Schweizer Grenze konzentriert.

Mit 1095 ha (entspricht 34 Prozent) hat Gutedel den größten Anteil an der bestockten Fläche; das Markgräflerland erstreckt sich insgesamt über 60 km mit 3.229 ha Rebfläche und bildet damit den zweitgrößten Bereich im Anbaugebiet Baden. Obwohl schon vorher dort bekannt, machte Markgraf Karl-Friedrich von Baden den Gutedel mit der aus Vevey am Genfer See importierten Rebe um 1780 in der Gegend südlich von Freiburg erst so richtig heimisch. Heute ist die südbadische Spezialität mit ihrer verhaltenen Aromatik vor allem als idealer Essensbegleiter zu leichten, feinen Speisen – zum Beispiel Spargel - und als „Brot- und Butterwein“ beliebt.

Die DWS-Schüler konnten zahlreiche neue Eindrücke und viel Wissenswertes über Gutedel und das Markgräflerland mit nach München nehmen. Die DWS als einzige DIN EN ISO 9001 geprüfte Weiterbildungseinrichtung in Deutschland mit Sitz in Koblenz und Standorten in Berlin, Hamburg, Würzburg sowie seit 2003 in München-Haidhausen bietet berufsbegleitende Fortbildungen zum Erwerb des Titels „IHK-geprüfter Sommelier“ und „IHK-geprüfter Weinfachberater“ an.

Bei der DWS in München zeichnet Astrid Zieglmeier als Leiterin für die Ausbildung verantwortlich. „Ich habe hohen Respekt vor den Teilnehmern, denn diese Fortbildung verlangt durch die Doppelbelastung Beruf und Weiterbildung viel Engagement, Geld und Zeit“ zeigt sie sich anerkennend. Gemeinsam mit rund 80 international renommierten Dozenten, darunter auch Paula Bosch und Guy Bonnefoit, werden die Schüler auf ihrem Weg zum IHK-geprüften Sommelier begleitet. Und weil für Zieglmeier nicht nur die Theorie, sondern vor allem die Praxis zählt, die aus Weininteressierten schließlich Weinprofis macht, gehören solche Exkursionen wie jüngst ins Weinland Baden fest zum Ausbildungsprogramm.