Geschafft! Neue Bereiche für Wein-Franken

29.10.2011 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Würzburg) - Diese Woche haben die Mitglieder des Fränkischen Weinbauverbands e.V. in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung über neue Bereiche für Franken abgestimmt und den Vorschlag des Präsidiums mit überwältigender Mehrheit angenommen. Das Konzept sieht vor, dass die drei Bereichsnamen Mainviereck, Maindreieck und Steigerwald durch neue attraktivere Namen ersetzt werden und diese mittel- bis langfristig die Großlagen ersetzen.

 

Damit haben die drei bisher in der Weinbergsrolle eingetragenen Bezeichnungen Mainviereck, Maindreieck und Steigerwald ausgedient, die einst bei der vorherrschenden Vermarktung von fränkischem Tafelwein Bedeutung hatten, was heuer aber keine Rolle mehr spielt.

Die Erneuerung angeschoben hat der fränkische Rotweinspezialist Paul Fürst, der es für den Untermain schaffte, für diese Region die geschützte Ursprungsbezeichnung „Churfranken Spätburgunder“ mit einer weinrechtlichen Sondergenehmigung seitens der Regierung Unterfranken zu erwirken. Aufgrund seiner Vorreiterrolle begannen die Überlegungen in Franken und gipfelten nun letztlich in der Entscheidung, das neue Konzept zu billigen.

In über 30 Veranstaltungen hatte der Fränkische Weinbauverband e.V. im Vorfeld seine Mitglieder und alle interessierten fränkischen Winzerinnen und Winzer informiert. Die Diskussionen über Abgrenzungen und in erster Linie über die Namen der neuen Bereiche wurden dabei offen und intensiv geführt. So stehen nach einem rund zweijährigen Entwicklungsprozess nun zwölf Bereichsnamen fest, die aus Sicht des Fränkischen Weinbauverbands eine Alternative zur Großlage sein sollen.

Die Rolle der bestehenden Großlagen sind sehr unterschiedlich, so machen „Volkacher Kirchberg“, „Thüngersheimer Ravensburg“ und „Randersackerer Ewig Leben“ gut zwei Drittel aller als Großlage vermarkteten Weine aus. Daher sollen mittel- bis langfristig die bestehenden Großlagen abgeschafft werden.

„Die Neuerungen im Bezeichnungsrecht durch die Weinmarktreform der EU betonen die Herkunft der Weine als Qualitätsmerkmal. Da ist es nur folgerichtig, dass sich der Fränkische Weinbauverband mit Herkunftsbezeichnungen auseinander setzt.“, so der Präsident des Fränkischen Weinbauverbands e.V., Artur Steinmann, nach der gelungenen Abstimmung. „Der Fränkische Weinbauverband vertritt hier die Auffassung, je enger die geographische Angabe desto höher die Qualität des Weines.“

In Hinblick auf den möglichen Fall des Anbaustopps 2015/2018 sehen die Verantwortlichen des Fränkischen Weinbauverbands in der Einführung der neuen Bereiche auch eine Stärkung der fränkischen Einzellagen und auch der kulturlandschaftlich besonders wertvollen und schützenswerten Steillagen in Franken.