Napa Valley Vintners lässt Klimawandel cool

08.02.2011 - arthur.wirtzfeld

USA (St. Helena) - Nach einer neuen, detaillierten Studie wird die Klimaerwärmung nur marginale Auswirkungen auf das Napa Valley haben. Die Winzervereinigung Napa Valley Vintners (NVV) hatte Zweifel an den bereits vorliegenden Zahlen gehegt, die historische Daten bis zum Jahr 2006 vereinten und eine Erwärmung vorhersagten, wonach ein zukünftiger Weinbau im Tal nicht mehr oder nur schwerlich möglich sein würde. Daher gab die NVV eine neue Studie in Auftrag, die nun gegenteilige Daten und Prognosen darlegt.

 

Die in Zweifel stehenden Daten wurden vom Institut National de la Recherche Agronomiqe (INRA), der nationalen französischen Forschungsorganisation für Agronomie unter Federführung von Bernard Seguin erstellt. Seguin habe für seine Prognosen nur die Daten von wenigen im Napa Valley stationierten Wetterstationen herangezogen, was einen irreführenden Eindruck erweckt habe, so die NVV.

Die nun vorliegende neue Studie bezieht sich insgesamt auf 12.000 relevante Daten und fand im Wesentlichen heraus, dass die durchschnittlichen Temperaturen in den vergangenen Jahrzehnten nur um ein bis zwei Grad zugenommen haben. Die Zunahme betreffe hauptsächlich die Nachttemperaturen, wobei die Tagestemperaturen beinahe gleich geblieben wären. „Das ist eine gute Nachricht!“, so ein Sprecher der NVV.

Als größten Regulator benennt die Studie den Pazifischen Ozean, der stetig kühle Luft bringt, die von den Winden in das Central Valley gesaugt wird. Allein dadurch würde die Klimaerwärmung im Napa Valley moderat ausfallen. „Wir sind aber hell wach“, so ein Sprecher der NVV. „Wir müssen alle Szenarien bedenken und uns optimale Praktiken überlegen, damit auch zukünftig im Napa Valley die besten Trauben wachsen.“