Renommierter Barossa-Erzeuger Peter Lehmann ändert seine Label-Philosophie

15.09.2011 - arthur.wirtzfeld

AUSTRALIEN (Adelaide) - Peter Lehmann, auch der Baron des Barossa genannt und einer der renommiertesten Erzeuger im bekannten australischen Barossa Valley, einer Weinbauzone mit rund 10.000 Hektar Rebfläche etwa 70 km nordöstlich von Adelaide im Bundesstaat South Australia, ist bekannt für seine extravaganten „Spielkarten“-Etiketten, die er jetzt, entgegen bisheriger Tradition, für seine neuen Markenlabel vereinheitlichen will.

 

In den 1990iger hatte Lehman australische Künstler mit dem Design seiner Etiketten beauftragt, die sich dann Sky Masterson, den Spielhelden der Geschichten des Autors Damon Runyon als Basis-Konterfei nahmen und skizziert auf verschiedene Weisen, auf die Labels umsetzten. „Unsere Etikettenvielfalt war zu verworren geworden“, sagt Paul Turale, Marketing-Manager von Peter Lehmann. „Die jetzt umgesetzte Veränderung ist nicht nur einfache Kosmetik, sondern die neuen Labels sind optimiert für alle unsere Marken.“

Einhergehend mit der neuen Etikettierung erhalten die bekannten Sauvignons des Hauses Lehmann einen weicheren Stil, während die berühmten Lehmann-Rieslinge mehr Restzucker erhalten. „Mit dem leicht süßeren Stil beim Riesling und dem abgerundeten Stil beim Sauvignon kommen wir dem Trinkgenuss unsere Kunden entgegen“, sagt Ian Hongel, Senior-Oenologe des Gutes. „Und unsere Top-Weine erhalten noch mehr Rückgrat. Außerdem werden sich unsere Weine der einzelnen Qualitätsstufen noch mehr unterscheiden als bisher. Insgesamt legen wir auch mehr den Focus auf einen internationalen Stil, also mehr Frucht, weniger Alkohol und auch weniger Eiche.“

Die neue Serie der Lehmann Weine werden erst kleinere unabhängige Händler erhalten, bevor diese in ausgesuchten Supermärkten angeboten werden. Damit will man auch die Akzeptanz der Privatkundschaft testen. Einzig der Stil der Top-Cuvées bleibt erhalten, die extrem erfolgreich auf dem Markt sind.

„Natürlich bin ich für eine Vereinfachung der Labes und ich stehe auch für die Anpassung an den Geschmack der Zeit“, sagt Andrew Wigan, Chef Oenologe bei Peter Lehmann. „Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Wein, auf dem mein ganzer Stolz ruht, der 1993 Riesling Reserve ist und bleiben wird - und zwar unabhängig vom Etikett. Er gewann bisher 32 Trophäen und 47 Goldmedaillen auf der ganzen Welt. Er gehört wohl zu den erfolgreichsten Weinen der Australian Wine Show und hat jetzt schon Geschichte geschrieben.“