TERROIRBLOG.DE: Fruchtbare Diskussion kontra globalisiertem Marketingwein

29.12.2011 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Winningen) - "Ich blogge, du bloggst, er-sie-es bloggt..., als jemand, der in seiner Kindheit mit einem Bohnerblogger - äh „blocker“ samstags widerwillig das Treppenhaus zu wochenendlichem Glanz polierte, ist mir der „moderne web.2-Kram“ äußerst suspekt", sagt Reinhard Löwenstein, bekannter Winzer von der Vordermosel. "Aber hatte ich nicht die gleichen Gefühle, als es „damals“ auf einmal Internet gab? Wein, dieses göttliches Getränk, via Email bestellen? Da müsste es Dionysos doch Rebläuse regnen lassen!"

 

Gar nichts fiel vom Himmel. Im Gegenteil. Vieles wurde nicht nur leichter sondern auch angenehmer. Und es macht auch noch Spaß! Und jetzt gibt’s also auch noch einen Blog. Warum? Weil die Diskussion über Terroir ins Stocken geraten ist. Die Avantgarde des Weinbaus findet zu keiner gemeinsamen Sprache und der Verbraucher blickt immer weniger durch. Die Ökobewegung rutscht immer mehr ins Supermarktregal und der Demeterverband will Winzer wegen „missbräuchlicher Nutzung“ des Begriffs BioDyn vor den Kadi schleppen. Gleichzeitig wird der Markt mit immer mehr Gütesiegeln für „Nachhaltigkeit“, „fair trade“, „Wassereinsparung“, „CO2footprint", „Regionalität“ etc überschwemmt.

Und der Gegenentwurf zum globalisierten Marketingwein steht relativ verlassen im Raum.

"Ihn wieder ein wenig mehr mit Leben zu füllen habe ich den Journalisten Markus Vahlefeld um ein Streitgespräch gebeten", erzält Löwenstein. "Markus kenne ich seit einigen Jahren und weiß daher, dass wir am gleichen Strick ziehen. Trotzdem kam der schlimmste Verriss Buches Terroir“ aus seiner Feder. Wenn das keine gute Voraussetzung für eine fruchtbare Diskussion ist?"