TIMORASSO Teil II - Die Entstehung des „weißen Wunders“

24.09.2011 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Monleale) - (...Fortsetzung: Timorasso - Piemonts weißes Weinwunder) - 1990 legte Massa seinen ersten Timorasso-Weinberg an, den Costa del Vento. „Damit kam ich auf eine Produktion von 2100 Liter“, erklärt Masse und führt an: „Andrea Mutti war der erste, der 1995 ebenfalls Timorasso pflanzte, in den folgenden Jahren kamen dann auch Luigi Boveri, Terralba, La Colombera und Mariotto dazu. Das sind alles Betriebe, die vor allem Fasswein verkauften. Ich redete auf sie ein, dass sie für sich selbst arbeiten, dass sie ihren Weine selbst vermarkten sollten. Und tatsächlich gelingt es ihnen heute dank des Zugpferdes Timorasso, auch ihren Barbera abzusetzen."

 

Und Walter Massa, voll in seinem Element, erklärt die Verteiliung des Anbaus: "Auch ich selbst pflanzte im Jahr 2000 massiv Timorasso und erhöhte von 1,5 Hektar auf neun Hektar. Zufrieden bin ich aber erst, wenn die gesamte Anbaufläche 100 Hektar erreicht. Heute bauen bereits 20 Betriebe den Timorasso an, zehn davon bringen Trinkbares hervor, die andern sind noch in der Entwicklungsphase.“

Der bislang unbekannte Timorasso schickt sich jetzt zwar an, zu einer Ikone zu werden, aber eine Marketing-Erfindung ist er nicht, seine Wurzeln stecken tief in der Geschichte dieser Hügel. Und deshalb ist es nicht in erster Linie die Qualität der Weine eines Walter Massa oder eines Claudio Mariotto, die uns mit Begeisterung erfüllt, sondern dieser außerordentliche, allen Timorasso gemeine Weincharakter. Diese Frucht, diese Kraft, diese Petrolnoten repräsentieren Appellationscharakter, und das macht diesen Wein zu einem typischen Merum-Thema.

Die Merum-Reportage über den Timorasso hat den Zweck, nicht nur die Protagonisten dieses Weins den Lesern bekannt zu machen, sondern auch festzuhalten, wie sie sich der Herausforderung Timorasso stellen.