Vega Sicilia verwickelt in jahrelangen Familienstreit

08.11.2011 - arthur.wirtzfeld

SPANIEN (Valbuena de Duero) - Der renommierte spanische Produzent Vega Sicilia hat sich in einen beklagenswerten familiären Konflikt verstrickt. Im Wesentlichen geht es um die Führung des Unternehmens und die damit einhergehende Auseinandersetzung zwischen CEO Pablo Alvarez und seinem Vater David Alvarez.

 

Vega Sicilia, im Jahr 1859 gegründet, hat seine Rebanlagen im Ribera del Duero. 1982 kam das ehrwürdige Weingut unter die Kontrolle der Familie Alvarez, die sich damals als Aktionäre beteiligten und dann aber rasch das gesamte Anwesen übernahmen. Später dann übertrug David Alvarez seinem Sohn die Geschäftsführung. Doch in den letzten Jahren kam es immer wieder zu Spannungen zwischen Vater und Sohn, insbesondere über die zukünftige Richtung von Vega Sicilia.

In 2009 brach dann die Familiefehde voll aus, was David Alvarez im damaligen Alter von 83 Jahren veranlasste, die Kompetenzen vor Gericht klären zu lassen. Von Vega Sicilia ist dazu kein Kommentar zu vernehmen und seitens der Familie Alvarez spricht man nur ungern über den Konflikt zwischen Vater und Sohn. Pablo Alvarez meinte gegenüber Decanter: „Es gehört zu unserer Politik, keine persönlichen Ansichten oder Handlungen von Familienmitgliedern zu kommentieren.“

Laut Pablo Alvarez steht der Familie nun ein schwieriger und teurer Rechtsstreit bevor. „In Anbetracht der allgemein bekannten langsamen Gerichtsbarkeit rechnen wir mit einem 2 bis 5 jährigen Verfahren“, meint Alvarez und fügt an, „natürlich ist dies bedauerlich, denn von diesem Krieg wird niemand profitieren. Aber wir sind nicht die erste Familie und werden auch nicht die letzte sein, die mit einem problematischen Generationswechsel umgehen muss.“