Change4Life startet Kampagne gegen Alkoholkonsum

10.02.2012 - arthur.wirtzfeld

UK (London) - Die britischer Regierung warnt anhand neuer Richtlinien vor dem Trinken von zwei „großen“ Gläsern Wein, oder zwei „großen“ Gläsern Bier pro Tag, denn dadurch sei das Risiko an Mundkrebs zu erkranken verdreifacht. Seit kurzem hat „Change4Life“, eine Abteilung des britischen Gesundheitsamtes, eine Videoaktion gestartet und einen TV-Spot geschaltet.

 

Laut den staatlichen Gesundheitsbehörden habe man bei einer repräsentativen Umfrage von 2000 Menschen festgestellt, dass, wenn tägliche Grenzwerte überschritten würden, die gesundheitlichen Risiken wie Erkrankung des Mund- und Rachenraumes wie auch Bluthochdruck und Abnahme der Fruchtbarkeit steigen würden.

Unterstützt wird die Kampagne „Change4Life“ von Lobbyisten gegen Alkohol und insbesondere auch von Teilen der Gesundheitsberufe für Alten- und Pflegeheime. So sagt Sarah Lyness, Direktorin für Politik und Information beim Cancer Research UK: „Alkohol kann das Risiko für sieben Arten von Krebs erhöhen. Darunter sind Brust- und Darmkrebs die häufigsten Arten. Dies untermauert auch eine kürzlich durchgeführte Studie, die rund 12500 Krebserkrankungen pro Jahr in Großbritannien durch Alkoholgenuss belegt.“

Dem widersprechen die Lobbyisten „Alcohol in Moderation“, einer Gruppe bestehend aus 40 leitenden Medizinern aus verschiedenen Universitäten und medizinischen Hochschulen, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol fördern. Ein Sprecher der Gruppe kontert: „Der Ansatz wirkt alarmierend, dagegen sind die enthaltenen Definitionen viel zu weich formuliert.“

Auch das International Scientific Forum on Alcohol Research, das der britischen Regierung laufend Belege zum Alkoholkonsum der Briten liefert, fühlt sich zu einer Gegenstellung verpflichtet. „Die bestehenden Richtlinien von 2-3 Einheiten Alkohol pro Tag für Frauen und von 3-4 Einheiten für Männer sind gut und ausreichend. Wenn in der Kampagne der Change4Life über zwei große Gläser gesprochen wird, dann ist das eine Sache der Definition, denn ob ich ein Glas Pinot Grigio mit 12 Volumenprozent oder ein Glas Shiraz mit 14,5 Volumenprozent genieße, ist ein Unterschied,“ erklärt deren CEO Helena Conibear und führt an: „Wir sehen hier eine Gefahr für Panik, was nicht im Sinne aller ist. Unser Aufwand zur Aufklärung der Öffentlichkeit in Sachen Alkoholkonsum war und ist sehr intensiv. Wir halten die bisherigen Richtlinien für gut und sinnvoll.“