"Der Herzensbrecher" - Gault Millau ehrt Joachim Heger zum Winzer des Jahres

12.11.2012 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Ihringen) - Winzer oder Mediziner? Vor 15 Jahren war er bereits "Aufsteiger des Jahres", jetzt verleiht die Redaktion des Gault&Millau WeinGuide den Ehrentitel "Winzer des Jahres 2013" an Joachim Heger, der in dritter Generation das Weingut Dr. Heger (Baden) führt.

 

"Schon ‘98 wusste Heger mit seinen brillanten Weißweinen zu überzeugen, jetzt haben auch seine Spätburgunder zur deutschen Spitze aufgeschlossen", begründen Otto Geisel und der Chefredakteur des Gault&Millau WeinGuide, Joel Payne die Wahl. "Heger krönt im Jahrgang 2011 seine Leistung mit zwei großartigen weißen Burgundersorten, die zu den bundesdeutschen Top Ten gehören: ein Grauburgunder aus dem Schlossberg und ein Weißburgunder aus dem Winklerberg".

Das hoch angesehene Gut wurde 1935 vom Arzt Dr. Max Heger gegründet. Da seine Patienten mehrheitlich Winzer waren, blieb es ihm nicht verborgen, dass am vulkanischen Kaiserstuhl optimale Bedingungen für den Weinbau herrschen. Kurzerhand sattelte er um und kaufte sich gezielt in den Filetstücken der Spitzenlagen Ihringer Winklerberg und Achkarrer Schlossberg ein. Im Jahre 1949 übernahm Max Hegers Sohn Wolfgang das Weingut. Heute wird der Betrieb in der dritten Generation von Joachim Heger geführt, der seit dem Jahre 1992 der Eigentümer ist.

Dabei war Winzer ursprünglich nicht mal Joachim Hegers Traumberuf: "Eigentlich wollte ich früher Landarzt werden, wie mein Großvater", bekennt er im Interview. Während des Wartens auf den Studienplatz habe ihn die Leidenschaft für den Wein dann doch noch gepackt… - sicherlich zur Freude der Weinwelt!

Neben den Weißburgundern "allererster Güte" überzeugten nun vor allem die Großen Gewächse unter Hegers Spätburgundern durch große Finesse und bestens balancierte Struktur. Einen "absoluten Herzensbrecher" nennt Otto Geisel den Hegerschen Grand Cru Häusleboden aus der Paradelage Winklerberg – mit 93 Punkten ist er in Gault&Millau WeinGuide 2013 bewertet.

Seit 1987 führt die Familie neben dem Weingut Dr. Heger das "Weinhaus Heger", damals wie heute mit dem "Ziel, leichtere, frische und fruchtige Weine mit einem interessanten Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzeugen", wobei sich Heger grundsätzlich nicht unter Druck setzen lassen will: Wichtig sei ihm, den Weinen "die Zeit zu geben, die sie brauchen". Wir gratulieren!