Mâconnais drängt auf Premier Crus

20.07.2012 - arthur.wirtzfeld

FRANRREICH (Mâcon) - Die Erzeuger im Mâconnais haben die nächste Stufe in ihrem Kampf für eine Ausweitung zum Premier Cru erreicht. Die Weinlandschaft im Mâconnais ist derzeit die einzige Region in Burgund ohne Premier Crus. Erzeuger in Pouilly-Fuissé, Pouilly-Loché, Pouilly-Vinzelles und Saint Véran ringen nunmehr schon sechs Jahre um eine Anerkennung für ihre besten Lagen zu bekommen.

 

Die letzte große Aktion war in 2010. Damals sendeten die Erzeuger eine geologische Untersuchung des Terroirs aus einem Gebiet von 400 Hektar und darin enthaltenen 73 klimatischen Nischen an das nationale Institut für Appellationen INAO. Ihre Absicht dabei war, messbare Unterschiede der für Premier Gru geeigneten Flächen von den umliegenden Weinlagen zu unterscheiden.

„Optisch gibt es sicherlich einige große Terroirs für potentielle Premier Crus in der Mâconnais – von der Farbe der Böden, deren Beschaffenheit und Exposition“, sagt Mathieu Bubel, Marketing Direktor der Maison Drouhin, die mehrere Weine aus Mâconnais als Handelsmarke produzieren. „Die Bestimmung der Lagen, die geeignet sind, wird bei den behördlichen Stellen viel Zeit in Anspruch nehmen. Und die Erzeuger müssen sich im Klaren sein, dass sie intensiver arbeiten müssen, um einer Premier Cru Lage gerecht zu werden. Aber ich kann mir vorstellen, dass das gelingt.“

Die INAO, die mittlerweile eine Expertengruppe mit den Bodenproben und mit der Definition der Kriterien zur Abgrenzung eingesetzt hat, bestätigt, dass die endgültige Entscheidung nicht vor 2015 getroffen werde wird. Es wird erwartet, dass die Trauben der zukünftigen Premier Cru Lagen im Mâconnais per Hand geerntet und das mindestens 5 Hektoliter pro Hektar weniger eingebracht werden müssen, als dies bei normalen Lagen der Fall ist.

Es gibt auch Präzedenzfälle: Klimatisch definierte Lagen werden im Burgund in regelmäßigen Abständen neu eingestuft. So bei Clos des Lambrays Grand Cru um die Gemeinde Morey-Saint-Denis in 1981 sowie bei La Grande Rue in Vosne Romanée in 1992. Auch die Les Grand Epenots hat lange versucht vom Premier zum Grand Cru aufzusteigen.

Nicht jeder im Burgund hält Veränderung bei Klassifizierungen für eine gute Idee. So meint Pierre Morey von der gleichnamigen Domaine, der selbst einen Grand-Epenots Pommard 1er Cru produziert: „In Pommard versucht man seit 20 Jahren Klassifizierungen nach oben anzuheben. Unabhängig davon sind die Weine aus Pommard wunderbar, zudem verfügen Sie über ein großes Alterungspotential. Am Ende definiert sich ein großer Wein selbst, egal wie er eingestuft ist.“