US-Studie: Rotwein hemmt Brustkrebs

11.01.2012 - arthur.wirtzfeld

USA (Los Angeles) - Laut einer aktuell veröffentlichen Studie wirkt sich Rotwein auf ein Hormon aus, das Brustkrebs verursachen kann. Das Studium wurde an der Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles durchgeführt und hat als wesentliches Ergebnis, dass gewisse Chemikalien in den Schalen und Kernen von roten Trauben den Östrogenspiegel bei prämenopausalen Frauen absenkt. Der gleiche Effekt wurde bei Weißwein dagegen nicht festgestellt.

 

Die Studie, die online im Journal of Womens Health veröffentlicht wurde, wendet sich mit ihrem Ergebnis gegen die weit verbreitete Ansicht, dass alle Arten des Alkoholkonsums das Risiko an Brustkrebs zu erkranken erhöhen. Denn Alkohol wirkt auf das Östrogen, welches das Wachstum von Krebszellen begünstigt. Und genau das Gegenteil fanden jetzt die Forscher heraus, nämlich dass Rotwein genau diesen Prozess blockt.

In der Studie tranken 36 Frauen einen Monat lang entweder Cabernet Sauvignon oder Chardonnay. Täglich nahmen Sie die Ihnen zugeordneten Mengen zu sich. Dann wechselten die gleichen Frauen für einen weiteren Monat den Wein. Zweimal monatlich wurden Blutproben entnommen, um speziell die Hormonwerte zu kontrollieren. Die Forscher wollten dabei feststellen, ob Rot- bzw. Weißwein Auswirkungen auf die Hemmung von Aromatasen hat, der man eine Schlüsselrolle bei der Verwaltung des Östrogenspiegels zuschreibt und die in der Behandlung von Brustkrebs Anwendung finden.

Die Forscher wollten bei ihren Test auch nachprüfen, ob gewisse Stoffe im Rotwein das Wachstum von Krebszellen negativ beeinflussen können, wie schon Tests in Reagenzgläsern vorher gezeigt hatten. Allerdings betonen die Wissenschaftler, dass der Genuss von Weißwein das Risiko an Brustkrebs zu erkranken nicht erhöhe, sondern vielmehr in Weißwein nicht die gleichen Stoffe wie in Rotweinen vorhanden sind.

„Die Umstellung der Trinkgewohnheit, also lieber Rotwein statt Weißwein, könnte das Risiko vermindern“, erklärt Chrisandra Shufelt, stellvertretende Direktorin des Frauen-Herzzentrums am Cedars-Sinai Heart Institute. Und Glenn D. Braunstein, Vizepräsident für klinische Innovatinen am Cedars-Sinai Institute erläutert: „Es gibt Chemikalien in den Häuten von Rotweintrauben und auch in dessen Kernen, die finden wir nicht bei weißen Trauben. Und genau diese Chemikalien scheinen nun eine Hilfe zu sein, die wir aber noch in großflächigen Studien endgültig überprüfen müssen.“

Als Freischein zum Alkoholkonsum will die Studie aber nicht verstanden werden. Denn selbst moderater Genuss von Alkohol kann in der Regel das Risiko von Brustkrebs erhöhen. So sagt auch Glenn D. Braunstein: „Bis wir die Studie komplett abgeschlossen haben empfehle ich Nicht-Trinkern nicht zum Genuss von Rotwein - besser ist immer noch, keinen Alkohol zu sich zu nehmen.“