BORDEAUX 2013: Château d´Yquem verpasst die En-Primeur

24.05.2014 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) - Auch zum Ende der En-Primeur-Kampagne will Château d´Yquem seine Weine trotz hoher Bewertung durch Weinkritiker nicht anstellen. Die Verfügbarkeit für den Markt des Jahrgangs 2013 würde sich verspäten, hieß es seitens eines Sprechers des Eigners LVMH. Damit wird Château d´Yquem bereits im dritten Jahr in Folge die En-Primeur verpassen. Der Jahrgang 2011 wurde erst im September 2013 vorgestellt und in 2012 hatten die Eigner beschlossen wegen widriger Bedingungen durch Wetterunbilden die Produktion dieses Jahrgangs auszulassen.

 

Die diesjährige En-Primeur-Kampagne geht nun zu Ende. Viele Händler berichten, dass der Jahrgang 2013 allgemein nur geringes Interesse bei den Verbrauchern erweckte. Dies sei vor allem auf das schlechte Wetter und die vermutlich allgemein mindere Qualität der Weine aus 2013 zurückzuführen, sagen die Negociants. Investoren scheuen vor dem Jahrgang zurück, nicht nur weil ihm ein schlechter Ruf vorauseilt sondern auch, weil die Weine früh trinkreif sind und ihnen somit Zeit für Spekulationen fehlt. Außerdem bemengelt der Handel und Investoren unisono, dass die Preise nicht genügend angepasst seien, die Nachfrage auch daher merklich verhalten gewesen wäre.

Währenddessen erreichte Chateau d'Yquem mitten in der En-Primeur-Kampagne die höchste Bewertung mit 18,5 Punkten für ihre Weißweine des Jahrgangs 2013 seitens des Decanter. Nur der Haut-Brion Blanc, ein trockener Weißwein, konnte die gleiche Punktzahl erreichen. D´Yquem-Direktor Pierre Lurton wollte die aktuelle Entscheidung nicht kommentieren. Allerdings war sein Statement während der En-Primeur: "Chateau d'Yquem wird dem Beispiel von Château Latour nicht folgen, dass sich bekanntlich aus der En-Primeur auf Dauer zurückgezogen hat. Wir lassen uns aber auch nicht unter Druck setzen. Unsere Weine stehen dem Markt erst zu Verfügung, wenn sie trinkreif sind."