Deutsche Premiumweine für den Fußballbund

23.03.2013 - R.KNOLL

DEUTSCHLAND (Mainz) - Fußball und Wein passen durchaus zusammen. Denn auch Kicker feiern gern mit einem guten Getränk, wie gelegentlich zu hören ist. Und die Besucher der Logen in den Stadion, die manchmal einige hundert Euro für ein „Edelticket“ bezahlen, wollen ebenfalls verwöhnt sein. Seit der WM in Deutschland im Jahr 2006 pflegt der Deutsche Fußballbund (DFB) mit dem Deutschen Weininstitut (DWI) deshalb eine durchaus fruchtbare Zusammenarbeit, die dazu beiträgt, dass bei Länderspielen in den VIP- und einigen sonstigen Besucher-Bereichen ausschließlich Premium-Weine aus deutschen Landen serviert werden.

 

Basis dafür ist eine bundesweite Ausschreibung, an der sich zuletzt 400 Betriebe beteiligten. Aus den eingesandten Weinen wählte eine Fachjury in mehreren Durchgängen mittels einer Blindprobe die besten elf Weine (also ohne Reservebank), die bei den Spielen der Damen- und Herren-Nationalmannschaft sowie beim DFB-Pokalendspiel zum Ausschank kommen.

In diesem Team sind eine Reihe namhafter Betriebe vertreten, deren Chefs zum Teil – das passt zum Thema – Mitglied der Weinelf Deutschland sind, die sich in diesem Jahr trotz einem Mitte März wegen Schneechaos ausgefallenen Trainingslager wieder vorgenommen hat, von Sieg zu Sieg zu eilen (allerdings gegen namhaftere Gegner wie die deutsche Nationalmannschaft aktuell zweimal gegen Kasachstan).

Dr. Rowald Hepp („Rowaldo“, Rückennummer 2) von Schloss Vollrads ist mit einem 2011er Riesling Erstes Gewächs dabei. Der „Kämpfer aus Rheinhessen“, Philipp Wittmann (Nr. 7 bei der Weinelf) bringt einen 2012er Riesling ins Spiel. Der Vorsänger des Weinelf-Songs, Mittelfeld-Dynamiker Armin Diel (Nr. 53), hat es mit einem 2011er Großes Gewächs Riesling auf die Fußball-Tribüne geschafft. Hinzu kommt das passive Weinelf-Mitglied Fritz Walter Keller, seines Zeichens Präsident des SC Freiburg und außerdem namhafter Winzer mit seinem roten „Franz Anton“, Jahrgang 2011.

Insider bezeichnen die starke Präsenz der Weinelf als „reiner Zufall“ und versichern: „Allein die Qualität gab den Ausschlag.“ Die restlichen Sieben sind auch nicht von Pappe. Als da wären: Ernst Weisbrodt aus der Pfalz mit seiner roten 2010er Cuvée „Das Duell“ (zumindest schon mal ein passender Name), der Hedesheimer Hof mit einer roten 2009er Cuvée, das Weingut Klumpp aus dem Badischen mit einem 2011er Spätburgunder, Schloss Johannisberg mit einem 2011er Riesling Kabinett trocken, der Freiherr von Gleichenstein vom Kaiserstuhl mit einem 2012 Grauburgunder, Peter Kriechel von der Ahr mit einem 2009er Spätburgunder sowie der Pfälzer Wilhelmshof ebenfalls mit einem 2009er Spätburgunder.

Interessant ist, dass zwei Betriebe mit Riesling, beziehungsweise Spätburgunder schon zum dritten Mal hintereinander dabei sind, nämlich Schloss Johannisberg und Peter Kriechel. Die Weine werden ganz normal bezahlt und müssen nicht etwa gesponsert werden. Der Absatz liegt zwischen 400 und 1000 Flaschen, je nach Einsatz. Denn nicht alle elf Weine kommen bei jedem Anlass zum Ausschank. Nur beim DFB-Pokalfinale am 1. Juni in Berlin wird das komplette „Weinteam“ zum Einsatz kommen.