Französischer Winzer kämpft gegen Lafite

23.09.2013 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) - Ein Winzer aus dem Südwesten Frankreichs hat vor Gericht seinen Anspruch, den Namen "Château Lafite" auf seinen Etiketten zu führen, eingefordert und ist gescheitert. Éric Gendre, der seine Rebanlagen in der AOC Fronton in der Region Haut-Garonne bewirtschaftet, ist nur einer von mehreren Erzeugern, denen die Domains Barons de Rothschild (DBR) aus dem Pauillac schon Unterlassungserklärungen haben zustellen lassen.

 

Obwohl die Weine von Éric Gendre durchschnittlich fünf Euro kosten und aus der Traube Négrette, anstatt aus den klassischen Bordeaux Rebsorten Cabernet Sauvignon und Merlot hergestellt sind, entschied das Gericht, dass sein Label mit dem Aufdruck "Château Lafite" für den Verbraucher irreführend sei. Das Gericht verfügte außerdem, dass er seine Weine ab sofort nur noch als Bulk-Weine in großen Behältnissen verkaufen darf. Diese Verfügung gilt solange, bis Éric Gendre einen neuen Namen gefunden hat.

"Ich habe versucht den Namen meines Gutes auf Château Lafite-Rose zu ändern. Rose ist der Name meiner Mutter", erklärt Éric Gendre, "aber dieser Name wurde nicht genehmigt. Ich komme mir vor wie David gegen Goliath." Am Rande ist bemerkenswert, dass sich die DBR erst mit einer Erklärung zur Unterlassung an Éric Gendre wandten, nachdem er seine so betitelten Weine nach China exportierte.

Analog zu vielen bekannten und berühmten Weingütern überall auf der Welt haben die DBR aktuell rund ein Dutzend laufende juristische Auseinandersetzungen mit verschiedenen "Trittbrettfahrern" laufen. Meist versuchen nicht so bekannte Erzeuger aber auch Händler, sich bei Nutzung renommierter Weinnamen einen wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen. Dies war auch im Fall Éric Gendre die Überzeugung des Gerichtes.