Gründervater Michael Symington verstorben

05.02.2013 - arthur.wirtzfeld

PORTUGAL (Porto) - Michael Symington, CBE und Oberhaupt der renommierten portugiesischen Weindynastie ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Der Vater des derzeit Vorsitzenden der Symington Family Estates, Paul Symington, schaffte die Grundlagen für den Erfolg des familiengeführten Unternehmens. Symington Estates ist heute der größte Hersteller und Händler von Portweinen. Unter anderem gehören Graham, Dow, Warre´s und Quinta do Vesuvio zum Portfolio – womit man auch über die größten Weinbauflächen entlang des Douro Valleys verfügt.

 

Geboren im Mai 1925 war Michael Douglas Symington der Engel von Andrew James Symington, der 1882 Glasgow in Richtung Porto verließ und in der neuen Heimat einen Portweinhandel begründete. Als er die Geschäfte vom Vater und Onkel im Jahr 1947 übernahm, war die Wirtschaftslage schwierig. Aber mit Beharrlichkeit konnte er das Unternehmen in die 1960er Jahre führen, bis sich erneut erste Erfolge einstellten.

Während Michael Symington Ende der 1970er Jahre nebenbei als Berater des britischen Botschafters in Portugal fungierte, kaufte er den traditionsreichen Portweinhersteller Graham, dessen Vorfahren noch vor den Symingtons Portweinhandel betrieben. Die Revolution in Portugal im Jahr 1974 überstand er und sein Unternehmen ohne Blessuren, auch wegen seiner guten politischen Kontakte. In 1988 wurde Michael Symington wegen seiner anglo-portugiesischen Beziehungen für seine politische Arbeit mit dem Titel „Commander of the Order of the British Empire“ (kurz: CBE), der dritten Stufe des britischen Ritterordens „Order of the British Empire“ ausgezeichnet.

Als großer Liebhaber der Landschaften des Douro verbrachte er einen Großteil seiner Freizeit auf der Quinta do Bomfim und widmete sich nach seiner Pensionierung im Jahr 1990 seinem eigenen Weinberg hoch über dem Pinhão Valley.

Michael Mayson, Vorsitzender der Sektion Portwein beim Decanter World Wine Award beschrieb Michael Douglas Symington als einen „...Innovator, der seine Familie mit großem Geschick durch sehr schwierige Zeiten in den 1960er und 1970er Jahren gelenkt habe – ihm sei es zu verdanken, dass Symington heute das geworden ist, was man als ein renommiertes und erfolgreiches Familienunternehmen bezeichnen könne...“

Und der ehemalige Direktor des traditionsreichen Portweinhauses Cockburn meinte: „Er war eine große Persönlichkeit, großzügig im Geist und Umgang mit Konkurrenten, ein bescheidener Mann und man kann sagen, das der Port die Liebe seines Lebens war, neben seiner Frau und seinen vier Kindern.“