Kanada erlässt gesetzliches Regelwerk für Eiswein

05.07.2013 - arthur.wirtzfeld

KANADA (Ottawa) – Um weltweit Fälschungen zu begegnen hat die Canadian Food Inspection Agency (CFIA) nun ein gesetzliches Regelwerk für die Herstellung des für Kanada wichtigsten Exportgutes im Getränkebereich, den Eiswein, vorgeschlagen. Die Regeln wurden nun vorgestellt, deren Inkrafttreten für den 1. Januar 2014 datiert ist.

 

Dan Paszkowski, Präsident und CEO der kanadischen Winzervereinigung kommentierte die neuen innerstaatlichen Rechtsvorschriften als notwendig und begrüßte das Regelwerk, darunter auch eine einheitliche Kennzeichnung, als dringend erforderlich zur Absicherung kanadischer Eisweine. „Mit den neuen Standards erhalten wir eine nationale Norm, mit der sowohl die inländischen Behörden als auch die Händler weltweit einen verlässlichen Standard vorfinden“, sagt Paszkowski.

Auch die World Wine Trage Group (WWTG), die in das Procedere eingebunden wurde, zeigt sich erleichtert über das neue Regelwerk, denn auch hier sammelte man unaufhörlich Beschwerden über die seit Jahren sowohl in Kanada als auch international gefälschten kanadischen Eisweine.

Die von der CFIA vorgeschlagenen regulatorischen Änderungen betreffen vor allem den Handel und den Endverbraucher. So sollen Verpackungen und Etiketten vereinheitlicht werden. Informationen auf der Flasche sollen in einem einzigen Sichtfeld direkt erkennbar sein – dies betrifft auch die gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtangaben für Verbraucher. Die Etiketten sollen außerdem nicht in jedem Land neu gestaltet werden, sondern auf den globalen Märkten gleichermaßen unverändert bleiben. Unberührt von den Änderungen bleiben gebräuchliche Informationen wie Name des Weins und Hersteller, Netto Inhalt, Ursprungsland, Alkoholgehalt.

Randy Dufour von Inniskillin Estate, einem der großen Eisweinhersteller mit Produktionen in Ontario und British Columbia, glaubt, dass Erzeuger, Händler wie auch Behörden aufgrund dieser Änderungen eine effektivere Handhabe zum Schutz für den kanadischen Eiswein, insbesondere in den Exportmärkten erhalten. „Es ist ein willkommener Prozess, der dabei hilft weltweit die Fälschungen und damit Betrügereien mit kanadischem Eiswein einzudämmen“, meint Doufour.

Und Bruce Wallner, MS und Dozent einer Sommelier Schule in Toronto sagt: „Das neue Regelwerk ist ein Schlüssel zum Schutz kanadischen Eisweins“. Allerdings gibt Wallner auch zu bedenken, dass nun der Handel und die Verbraucher entsprechend informiert werden müssen. „Mit der Gesetzgebung sind die Anstrengungen noch nicht vorbei. Man muss nach Inkrafttreten auch die internationale Weinszene ausreichend informieren“, so Wallner, der alle Beteiligten aufruft, die noch bis zum 29. August laufende Kommentarzeit für Anregungen zu nutzen.