Muss man natürliche Weine dogmatisieren?

02.03.2013 - arthur.wirtzfeld

UK (London) – „Es gibt keinen Grund natürliche Weine zu dogmatisieren“, sagt Doug Wregg, Organisator der Londoner Real Wine Fair (RWF). „Natürliche Weine benötigen keine strenge Definition, sie sollten aber auch nicht die Weinbranche spalten. Daher verzichten wir auf eine Charta für natürliche Weine.“

 

Diese Aussage von Doug Wreeg ist neu, jedenfalls in ihrer Klarheit. Auch, dass Schwefel bei der Herstellung von natürlichen Weinen eigentlich kein wichtiges Thema sei, ist eine Reflexion des Organisators auf die hitzigen Diskussionen als Begleitung seiner letztjährigen Weinmesse im Vorfeld der jetzt am 17. Und 18. März anstehenden RWF 2013.

„Wenn wir uns hinreißen lassen, natürliche Weine grundlegend zu definieren, dann brauchen wir auch gesetzliche Richtlinien“, erklärt Doug Wreeg und führt an: „Und dann bekommen wir Splittergruppen, denn viele der Erzeuger werden den Begriff nicht akzeptieren und es ist zu erwarten, dass die Begrifflichkeit wiederum vielen anderen Erzeugern nicht weit genug geht.“

Allgemein tendiert die Weinszene allerdings dazu, dem noch vagen Konzept von natürlichen Weinen mehr Kontur zu geben. „Wir denken, dass eine vernünftige Definition für natürliche Weine gut wäre, weil gerade die Verbraucher auch durch die Kommunikation in den Medien verunsichert sind“, kommentiert John Beveridge von der Weinhandlung Vintage-Roots, die ein großes Sortiment an Bioweinen anbieten.

Dieses Jahr wird die RWF nicht mehr konkurrierend am gleichen Tag wie die RAW (The Artisan Wine Fair) stattfinden, die weiterhin im Mai 2013 ihre Pforten öffnen wird. Auch mit dieser Entscheidung reflektiert Doug Wregg auf den Zuspruch der Erzeuger, die sich in 2012 entweder zwischen beiden Londoner Bioweinmessen entscheiden mussten oder an beiden Events unter stressigen Bedingungen teilnahmen.