Wrackteil nach Hubschrauber-Absturz in Südfrankreich geborgen

24.12.2013 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) - Nach dem tödlichen Hubschrauberabsturz in Südwestfrankreich, bei dem offenbar ein chinesischer Milliardär nach dem Kauf eines Weinguts ums Leben kam, ist ein Teil der Unglücksmaschine aus dem Fluss Dordogne geborgen worden. Der hintere Teil des zerbrochenen Helikopters wurde zunächst mit Hilfe von Luftkissen aus sieben Metern Tiefe an die Oberfläche des Flusses geholt, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Montag berichtete. Das Wrackteil wurde dann mit einem Kran aus dem Wasser und auf einen Laster gehievt.

 

Die Ermittler erhoffen sich von der Untersuchung des Wracks Aufschluss über die Ursache des Unglücks, bei dem am Freitag vermutlich alle vier Insassen des Helikopters ums Leben kamen. Der Hubschrauber war bei einem Rundflug in die Dordogne gestürzt. An Bord befanden sich der chinesische Milliardär Lam Kok, der zuvor ein Weingut bei Bordeaux gekauft hatte, sein zwölfjähriger Sohn, ein Übersetzer sowie der bisherige Besitzer des Weinguts. Bislang wurde nur die Leiche des Jungen gefunden.

Mehr als 100 Polizisten suchten am Montag weiter nach den drei Vermissten und nach dem vorderen Teil des Helikopters. Die Suche nach den Vermissten könnte aber lange dauern: "Wir können sie heute finden oder in sechs Monaten", sagte Polizeioffizier Ghislain Réty. "Aber wir werden sie finden."

Der 46-jährige Lam Kok, der Chef der auf exklusiven Tee und Luxushotels spezialisierten Unternehmensgruppe Brilliant aus Hongkong, hatte das Weingut La Rivière in der Weinbauregion Fronsac bei Bordeaux am Donnerstag gekauft. Am Freitag wurde der Verkauf des Schlosses mit den dazugehörigen 65 Hektar Weinbergen groß gefeiert. Anschließend wollte der bisherige Besitzer James Grégoire dem neuen Eigentümer bei einem Rundflug seinen neuen Besitz aus der Luft zeigen. Als der Helikopter nach 20 Minuten nicht zurückkehrte, alarmierten Mitarbeiter die Rettungskräfte.

Im Jahr 2002 war schon einmal ein Besitzer des Weingutes La Rivière bei einem Flugunglück ums Leben gekommen. Der damalige Eigentümer Jean Leprince stürzte mit seinem Privatflugzeug ab.