20 Jahre Merum: Vom Einmannbetrieb zur Profi-Redaktion

03.03.2014 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Lamporecchio) - Merum, die in Italien produzierte, deutschsprachige Wein- und Olivenölzeitschrift wird 20 Jahre alt. Ins Leben gerufen wurde sie 1994 vom baslerischen Wahl-Toskaner und Agronomen Andreas März. Das Projekt Merum, lange Zeit ein Einmannbetrieb, kann heute auf ein Team von zehn festen Mitarbeitern zählen. Die Redaktion sitzt seit der Gründung im toskanischen Lamporecchio und informiert ihre Leser sechs mal jährlich über das aktuelle Geschehen in der italienischen Weinwelt.

 

Stolz der Redaktion ist ihre journalistische Unabhängigkeit und die mit Aufwand betriebene Recherchearbeit. Eine Besonderheit von Merum sind die in jeder Ausgabe behandelten Schwerpunktthemen zu italienischen Weinappellationen. Entgegen der weitverbreiteten Tendenz zu kurzen und knappen Artikeln, erlaubt sich Merum den Luxus, den im Fokus stehenden Appellationen im Dossier-Stil oft auch mehr als 20 Seiten zu widmen. In dieser Art erschienen im Laufe der letzten Jahre ausführliche, für Weinfreunde und Weinreisende in gleicher Weise nützliche Berichte zu nahezu allen wichtigen Appellationen Italiens.

Darüber hinaus findet sich in jeder Ausgabe die "Merum Selezione" mit rund 500 Verkostungsnotizen und Weinbewertungen. Die höchstbewerteten Weine werden den Abonnenten als Degubox für die Verkostung zuhause angeboten.

Nicht nur die Leser haben vom JLF-"Test" gehört. Dieser "Test", den Merum mit ironischem Unterton rigoros in Anführungszeichen setzt, scheint nur auf den ersten Blick unseriös. Mit JLF – Abkürzung für "Je leerer die Flasche, desto besser der Wein" – will Merum sich über bierernste Punktezähler lustig machen. Denn nicht der Wein mit der höchsten Punktzahl ist der beste Wein, sondern der, den man am Ende am liebsten trinkt. Zu diesen gehören garantiert nicht die "Biberweine", wie die nach neuem Eichenholz duftenden Lieblingsweine einiger Weinkritiker bei Merum heißen.

Es war ein italienischer Strafprozess, der Merum einer größeren Öffentlichkeit bekannt machte. Dieser wurde vom Ölkonzern Carapelli im Jahr 2005 gegen den Merum-Gründer Andreas März angestrengt, nachdem dieser in Merum seine unverblümte Meinung zu den Ölen der großen Abfüllerfirmen geäußert hatte. März gewann den Prozess, die Aussage, dass die kritisierten Ölfirmen "ranziges und stinkendes Olivenöl" verkaufen, stellt laut Gerichtsurteil keine üble Nachrede dar.

Neben Wein ist Olivenöl für Merum seit der ersten Ausgabe im Jahr 1994 ein zentrales Thema. Bisher sind drei Auflagen des Merum-Dossiers Olivenöl erschienen, auch als iBook in deutscher und amerikanischer Sprache. Zudem wird jedes Jahr ein Taschenführer mit den besten Olivenölen Italiens herausgegeben.

Seit 2008 begleitet unsere Redaktion einige herausragende Projekte von Merum. Mittlerweile sind 34 Artikel erschienen - ein kleines Spiegelbild über Skandale und wichtige Ereignisse im Leben von Merum. Wir haben Ihnen 19 der 34 Beiträge ausgesucht und in der Rubrik MERUM hinterlegt - schauen Sie mal rein.