Barossa und Clare Valley wollen in Subregionen aufteilen

04.11.2014 - arthur.wirtzfeld

AUSTRALIEN (Adelaide) - Die Erzeuger des Barossa und Clare Valley planen eine Aufteilung in weitere Teilbereiche, um einem Terroir aus unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und Böden zu entsprechen. Noch ist dies ein Plan, aber dennoch könnten zukünftig bis zu zwölf neue Subzonen geschaffen werden. Im Barossa Valley ist man schon in Vorleistung gegangen. Bereits in 2011 wurden hier mit dem ‚Ground Plan’ mehrere Zonen definiert und unter anderen als Gomersal, Lyndoch, Williamstown und Barossa Foothills benannt.

 

Anstatt einem hierarchischen System favorisieren die Erzeuger eher die Unterteilung aufgrund vorherrschenden markanten Terroirs. Würden die Pläne umgesetzt so wäre dies ein Spiegel des kulturellen Wandels der australischen Weinindustrie, die der modernen Technik im Keller auch ein geologisches Verständnis und bewusstes Management im Weinberg gegenüberstellen möchte. „Wir sagen nicht, dass die neuen Subregionen besser sind, sie sind aber anders“, bringt Andrew Pike von Pikes Wines im Clare Valley die Bestrebungen auf den Punkt. Und James March, CEO der Barossa Grape & Wine Association ergänzt: „Wir haben im Barossa und Clare Valley eine Fülle an Terroirs, die grade dazu auffordern, beachtet zu werden.“

Kritiker der Pläne wie Chris Hatcher, Chef-Weinmacher bei Wolf Blass, der seine Shiraz aus Trauben der neuen Barossa-Lagen Lyndoch, Dorrien, St John’s und Moculta herstellt, meint: „Weitere Unterzonen könnten die Verbraucher irritieren. Und ich bin mir nicht sicher ob jemand von außerhalb Australiens weiß, wo diese Orte sind. Allerdings, mich stören weitere Zonen nicht. Letztlich spricht man über den australischen Shiraz und genau das müssen wir erhalten, fördern und sichern.“

Ob nun neue Subzonen kommen oder nicht, die Aufmerksamkeit auf solche stilistischen Nuancen werden nicht repräsentativ für die australische Weinindustrie sein, die im letzten Erntejahr 1,3 Milliarden Liter presste und von wenigen Rebsorten geführt wird - eine spezifische Geographie ist insofern nicht von vordergründigem Interesse. Und die Winzer, die glauben Kenntnis von bestimmten Böden und unterschiedlichen Klimata zu haben, müssen erst herausfinden, welche Rebsorten geeignet, welche Weinstile möglich sind und ob darüber hinaus sich die Weine auch vermarkten lassen.

„Jetzt haben wir erst einmal große Aufmerksamkeit und was kommt, das werden wir sehen“, sagt Mike Symons von Stonier Wines aus Mornington Peninsula. „Hier in unserer Region favorisierten die meisten Erzeuger vor der Umstellung auf den Pinot Noir den Cabernet Sauvignon. Noch davor war die Haltung ‚sag mir welche Sorte du willst - dann pflanze sie’. Nun wollen sich alle auf spezifische Terroirs konzentrieren. Von einer einseitigen Konzentration muss man sich lösen und vernünftig überlegen.“