Château Beychevelle will sich gläsern präsentieren

06.12.2014 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (St-Julien-Beychevelle) - Château Beychevelle geht innovative – sprich gläserne Wege. Die Weinkellerei des im Médoc gelegenen Cru Classé Château will seine Kellerei komplett verglasen. Diese neuartige und transparente Darstellung geht einher mit dem Bestreben der Bordeaux-Güter, sich Besuchern zu öffnen. Dieser Trend hat mittlerweile ganz Bordeaux erfasst. Früher wirkte man geheimnisvoll hinter historischen Mauern – heute sind sogar die berühmten Erzeuger bereit, sich zunehmend der Öffentlichkeit ohne Schranken zu präsentieren.

 

Beim Château Beychevelle wird die gläserne Umgestaltung ein Teil eines sowieso anstehenden Sanierungsplans sein, der nach Schätzungen von Insidern rund 15 Millionen Euro verschlingen wird. Der finanzielle Aufwand wurde allerdings seitens Beychevelle bisher nicht bestätigt. Wie in einem modernen Restaurant, wo sich die Chefköche bei der Arbeit von den Fans der Kulinarik beobachten und bestaunen lassen, wirkt der Entwurf des vom Château Beychevelle beauftragten Architekten Arnaud Boulain vom Atelier BMP mit Sitz in Bordaux, der die Kellerei modern und dennoch stilsicher in Harmonie mit den traditionsreichen Gebäuden neu designen möchte.

„Nachdem sich die Châteaux nach und nach für ihre Kunden aber auch für interessierte Besucher öffnen, scheint uns ein Keller aus Glas eine interessante Art und Weise, die Geheimnisse der darin stattfindenden Arbeiten zu zeigen“, kommentiert Arnaud Boulain seinen Entwurf. Zuvor hat Boulain ähnliche Renovierunsprojekte bei Chateaux L'Evangile, Angelus, Pedesclaux und Cos d'Estournel umgesetzt.

„Wir werden mit dem Abriss des bisherigen Besucherzentrums in den nächsten Wochen beginnen und hoffen den Neubau noch vor der Ernte 2016 beziehen zu können“, wird Philippe Blanc, Direkter beim Château Beychevelle ziteirt. „Neben der reinen visuellen Neugestaltung werden wir die Technik modernisieren und die Anzahl der Edelstahltanks erhöhen. Außerdem wollen wir die Arbeitsabläufe und die dafür nötigen Wege vereinfachen.“

Laut Philippe Blanc soll der Fasskeller nicht nur renoviert sondern auch auf 1.400 Quadratmeter erweitert werden. Das Besucherzentrum und die Verkostungsräume werden in das historisch Schloss integriert, das im 18. Jahrhundert im Stil von Louis XV mit Park angelegt wurde. Seit damals trägt das Anwesen den Beinamen „Versailles de Médoc“.