Felsbrocken zerstört Weinberge und Gebäude in Südtirol

31.01.2014 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Runig) - Ein rund 4.000 Kubikmeter umfassender Felsturm rutschte am Dienstagabend in Runig (Tramin/Südtirol) ab und zerstörte Weinbergsflächen sowie Wirtschaftsgebäude des Freisinger Hofes. Der Gutsverwalter Baron Philipp von Hohenbuhel berichtet, dass die Schäden sehr hoch einzuschätzen seien, ja sogar Millionen betragen können und dass die Bewohner viel Glück hatten, weil die riesigen Gesteinsbrocken die Wohngebäude nur um ein paar Meter verfehlten.

 

Einer der Felsbrocken mit einem Umfang von fast 400 Kubikmeter riss die Wirtschaftsgebäude mit sich, ein anderer nicht wesentlich kleinerer kam nur Meter vor dem Freisinger Hof zum Stehen. Neben den komplett niedergewalzten Gebäudeteilen müssen einige andere teilzerstörte noch abgerissen werden. Der neben den Gebäuden stehende Hochspannungsmast wurde bereits mit einem Erdwall gesichert.

Nach Einschätzungen der vor Ort arbeitenden Experten drohen noch der Absturz von weiteren 500 bis 600 Kubikmeter Gestein, die dann weitere am Waldrand angrenzende Rebflächen zerstören könnten. Feuerwehr, Geologen und Verantwortliche des Landeszivilschutzes prüfen zur Zeit die Lage an der "Grauner Wand". Möglicherweise muss der noch verbleibende Felsturm von circa 20 Metern Höhe gesprengt werden. Bis auf weiters bleibt die Evakuierung des Freisinger Hofes aufrecht.

"Ein Wunder und ein Glück - das im Haus wohnende Ehepaar kam mit dem Schrecken davon", berichtet Baron von Hohenbuhel. "Wir werden jetzt erst einmal unsere Ärmel hochkrempeln und das Aufräumen beginnen." Die Trauben vom Freisinger Hof werden für die Cantina Tramin geerntet, die daraus die Weinsorten Pino Bianco, Pino Grigio und Lagrein vinifiziert.

Der Freisinger Hof ist ein über 300 Jahre altes historisch wertvolles Gebäude und ist nunmehr seit fast 350 Jahren im Besitz der Tiroler Serviten. Der Hof selbst und die dazu gehörenden Weingüter bilden die Gemeindegrenze von Tramin. Der Name des Hofes geht zurück auf Christoph Friedrich von Freising, einem Tiroler Adligen, der diesen Besitz im Jahr 1661 per Testament an das Servitenkloster Maria Lungau in Kärnten vermachte.