Frankreichs Regierung billigt UNESCO-Status von Burgund und Champagne

25.01.2014 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Paris) - Nachdem die Anträge zur Aufnahme der Weinregionen Burgunds und der Champagne in den UNESCO-Status des Weltkulturerbes im letzten Jahr gescheitert sind, will die französische Regierung einen erneuten Versuch starten. Der Antrag der Regierung basiert vor allem auf den verschiedenen Bodentypen der Rebgärten, traditionellen Weinhäusern und Vinifikation der Weine sowie historischen Weinkellern beider Regionen.

 

Das es zu einem Antrag kommen wird, scheint klar zu sein. Denn aktuell üben die Champagne und Burgund enormen Druck auf die Regierung aus, weil man sich im letzten Jahr trotz guter Argumente übergangen fühlte. Die Regierung hatte in 2013 statt der beiden Weinregionen die Höhlenmalereien in Chauvet und die Vulkane von Auvergne für den Antrag auf ein Weltkulturerbe favorisiert und gestellt.

"Wir sind schon lange mit der Regierung im Gespräch. Wir haben erklärt, dass wir unser Erbe schützen müssen, auch im Sinne nachfolgender Generationen", sagt Claude Chevalier, Präsident des Bureau Interprofessionnel des Vins de Bourgogne (BIVB). "Und die Zeit drängt. Jeder will in der Côte d´Or leben und neuer Wohnungsbau bedrängt die traditionellen Rebflächen."

"Das ist aber auch nur ein Problem", schließt sich Florence Garnier, Vertriebsleiterin bei Château de Santenay, der Argumentation von Claude Chevalier an. Château de Santenay hat 98 Hektar Rebflächen in Ertrag, 72 Hektar davon in Mercurey. "Wir wollen den Status nicht, weil möglicherweise die Anlagen gefährdet sind, sondern wegen der Geologie, wegen dem Klima und nicht zuletzt wegen Jahrhundert alter Weintradition und Weinwissen", sagt Garnier.

Ebenso ist man in der Champagne auf die Region und damit auf den Schutz der Bezeichnung konzentriert. Ein Sprecher des Comité Interprofessionnel du vin de Champagne (CIVC) sagt: "Eine Aufnahme als Weltkulturerbe würde den Schutz der Champagne manifestieren." Virgine Taittinger, Tochter von Claude Taittinger und Produzentin des Virgine-T-Champagne sieht es dagegen differenzierter: "Ich hoffe wir schaffen es, einen Antrag zu stellen und damit erfolgreich zu sein. Aber davon hängt nicht unser Erbe ab - ganz im Gegenteil. Ich glaube, die besten Verteidiger des Status der Champagne sind die Millionen von Kunden in über 120 Ländern sowie all die Besucher, die wir jedes Jahr hier in der Champagne begrüßen."