Deutsches Weininstitut verabschiedet sich aus Mainz

23.01.2015 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Mainz) - Das Deutsche Weininstitut (DWI) wird aus betriebswirtschaftlichen Gründen seinen Sitz von Mainz nach Bodenheim in eine eigene Immobilie verlagern. "Wir fühlen uns der Stadt Mainz unverändert sehr verbunden", betonte die Geschäftsführerin des DWI, Monika Reule.

 

Nachdem die Gremien des DWI den Grundsatzbeschluss zum Erwerb einer Immobilie getroffen hatten, sei jedoch sehr schnell klar geworden, dass aufgrund der wesentlich höheren Grundstückspreise in Mainz ein Verbleib in der Stadt nicht möglich war. "Schließlich wollen wir mit dem Geld unserer Beitragszahler möglichst kostenbewusst umgehen," erklärt Reule. Derzeit hat das DWI rund 1500 qm Bürofläche zentral am Gutenbergplatz im Haus des deutschen Weines angemietet.

„Wir freuen uns nun auf den Weinort Bodenheim als neuen Standort in Rheinhessen, das ja gemeinsam mit Mainz seit 2008 Mitglied im weltweiten Great Wine Capital Netzwerk ist. Wir begeben uns damit mitten hinein in die Region und bleiben doch in unmittelbarer Nähe zu Mainz “, so Reule weiter.

Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrages im Januar 2015 erwirbt das DWI einen 1500 qm großen Bürokomplex im Gewerbegebiet Bodenheims, der den rund 40 Mitarbeiter/innen des Deutschen Weinfonds, der Deutschen Weinakademie und des DWI künftig als Arbeitsplatz dienen wird. „Nach erfolgter Besitzübergabe im Laufe des Jahres werden wir zunächst einige Umbaumaßnahmen an dem Gebäude, das 1988 gebaut und 1993 erweitert wurde, durchführen lassen. Der Umzug wird voraussichtlich Ende 2015 erfolgen“, erklärte die DWI-Geschäftsführerin.

Aber nicht nur in Bodenheim, also in heimischen Gefilden, wird die neue Wirkungsstätte sein, sondern auch in Shanghai eröffnet das DWI heute ein neues Büro in der chinesischen Metropole. Hier will die Institution ihr Marketing für den deutschen Wein verstärken und eine Schnittstelle für deutsche Betriebe und chinesische Importeure sein.

Seit Mitte der letzten Dekade versuchen deutsche Weingüter mehr und mehr sich dem chinesischen Markt zu öffnen. Viele haben auch schon exportiert, allerdings ohne eine Nachhaltigkeit zu erreichen. Nur wenige Güter und einige Abfüller haben bisher verlässliche Importeure in China gefunden, die auch stets nachordern. Der Gesamtumsatz deutscher Weine im Export nach China betrug laut DWI im letzten Jahr rund 13 Millionen Euro. Dabei betont das DWI, das China inzwischen ein lukrativer Markt auch für mittlere Qualitäten geworden sei und dass das Interesse an deutschen Weinen zugenommen hat.

Das Deutsche Weininstitut, in 1949 gegründet, hat sich verschiedenen Aufgaben verpflichtet. Dazu gehören die Qualität und den Absatz der deutschen Weine im In- und Ausland fördern, indem die Organisation insbesondere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit betreibt sowie Winzer und Kellereien bei Messeauftritten und Veranstaltungen unterstützt. Die Wahl der Deutschen Weinkönigin und ihr Einsatz als Botschafterin des deutschen Weins ist dabei ein eigenes und erfolgreiches Marketingfeld.

Das Deutsche Weininstitut (DWI) ist rechtlich eine GmbH. Deren Gesellschafter sind der Deutsche Weinbauverband, der Raiffeisenverband, der Dachverband der Kellereien und des Weinfachhandels sowie der Deutsche Weinfonds. Die Weinwerbe-GmbH und die Deutsche Weinakademie GmbH – Letztere ist eine wissenschaftliche Institution zum Thema „Wein und Gesundheit“ – sind dem DWI angegliedert.