Sind Schottlands Weine ungenießbar?
Text: Arthur Wirtzfeld | Veröffentlicht: 12. Juli 2015
SCHOTTLAND (Edingburgh) - "Ja, der erste Wein aus Reben, gewachsen auf schottischem Boden, war ungenießbar", sagt Christopher Trotter, "aber es gibt ein Potential in Schottland, da bin ich mir sicher." Trotter, seines Zeichens Koch sowie nebenbei auch Food- und Weinautor, meint: "Nun ja, die Trauben aus Schottlands erstem Weinberg ließen wir zu lange an der Rebe hängen und dann wurde die Lese nicht schnell genug gekühlt, was zur Oxidation führte. Somit war die erste Abfüllung enttäuschend - es roch nicht gut."
Trotters Weine
Während man also in Schottland noch in der Experimentierphase steckt, gewinnen die Weine aus Wales und weiter südlich davon zunehmend an Bedeutung. Nicht nur deswegen ist sich Trotter sicher, dass auch die Weinherstellung in Schottland eine Zukunft haben könnte. "Ich habe bewiesen, dass Trauben in Schottland zur Reife finden - jetzt möchte ich einen trinkbaren Wein produzieren", sagt Trotter schon ein wenig trotzig.
Fünf Jahre ist es her als Trotter und sein Geschäftspartner 100 Reben und ein Jahr später nochmals 100 Reben pflanzen ließen. Von der ersten Ernte 2014, also von den Reben, die in 2010 angepflanzt wurden, konnte Trotter nur 10 Flaschen füllen. Seine Rebvielfalt beschränkt sich auf Rondo, Solaris und Siegerrebe. "Weil wir in 2014 mit der Ernte zu spät dran waren haben wir vom Rondo fast alles verloren. Aber das spornt uns an weiter zu experimentieren", sagt Trotter.
Ermutigend findet Trotter, dass der bekannte Weinkritiker Richard Meadows (auch Eigner der Weinhandlung Great Grog Company) meint, dass Trotters Weine vollmundig und - mal abgesehen vom unangenehmen Empfinden in der Nase - eine gute Balance haben sowie ausreichend Säure und Struktur aufweisen. "Ich suche jetzt nach einem Investor, denn wir haben hier Flächen für rund 5.000 Reben", sagt Trotter. "Mein aktueller Partner kann mich nicht so unterstützen wie geplant, er hat andere Verpflichtungen."
Na, wer traut sich auf ein Weinabenteuer in Schottland? Einen Kontakt kann unsere Redaktion gerne vermitteln. Spannend verspricht es jedenfalls zu werden - wir bleiben dran.
Behutsames Vorgehen
Die Entscheidung, bescheiden zu beginnen, bestätigt der Berater von Lepetit de la Bigne: "Wir wollen keine Fehler machen und eine behutsame Umstellung einläuten." Die ersten biologisch-dynamisch erzeugten Weine von Château de Pommard werden den Jahrgang 2016 auf dem Etikett tragen. "Der Übergang zur Biodynamik erfordert Zeit und Geld", erläutert Sala. "Wir wollen die Weinberge nach und nach ökologisch auffrischen und uns mit biologisch-dynamischen Weinen einen neuen Ruf schaffen. Die Bereitschaft, in diese Richtung zu investieren, hat mir Michael Baum zugesagt." Mit diesem Projekt belegt Château de Pommard den allgemeinen Trend zur Umstellung hin zu einem biodynamischen Management der Weinberge in Burgund.