Führungswechsel bei Demeter Italien – Alois Lageder wird neuer Präsident

14.09.2016 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Bozen) – Alois Lageder, Winzer des gleichnamigen Südtiroler Familienweingutes in Margreid steht seit 1. September an der Spitze der italienischen Gemeinschaft für biologisch-dynamische Landwirtschaft. Zum Amtsantritt setzt Lageder eine deutliche Ansage: „Gemeinsam werden wir uns dafür einsetzen, die Struktur des Verbandes zu erneuern und zu stärken. Die biologisch-dynamische Landwirtschaft ist der Weg für unsere Zukunft.”

 

Als internationale Bio-Marke ist Demeter auf allen Kontinenten vertreten und steht für Produkte der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise. Diese älteste ökologische Form der Landbewirtschaftung geht auf Impulse von Rudolf Steiner zurück, der Anfang des 20. Jahrhunderts auch Waldorfpädagogik und anthroposophische Heilweise initiierte. Von Argentinien bis Ungarn wird heute in rund 60 Ländern von etwa 4900 Bauern mit rund 160 000 Hektar Fläche nach den konsequenten Demeter-Richtlinien anerkannt biologisch-dynamisch gewirtschaftet.

„Vereint durch das Streben, Veränderungen in der Landwirtschaft durchzuführen, leistet die Demeter Gemeinschaft wichtige Sensibilisierungsarbeit für den Umgang des Menschen mit den landwirtschaftlichen Flächen dieses Planeten. Zudem setzt sie sich auch auf politischer Ebene dafür ein, dass die Bedürfnisse der biologisch-dynamisch wirtschaftenden Bauern und ernährungsbewusster Konsumenten wahrgenommen und umgesetzt werden”, betont Alois Lageder, dessen Weingut seit 2007 als Demeter-zertifiziert gilt. „Ich habe diese neue Herausforderung auch angenommen, da ich mich dazu verpflichtet fühle, mich für einen Planeten, der mir durch seine Schätze sehr viel gegeben hat, einzusetzen. Gemeinsam mit den Verwaltungsräten arbeiten wir nun an der Struktur der Gemeinschaft, indem wir sie zeitgemässer gestalten."

Zudem ist Lageder bestrebt, den Bekanntheitsgrad der Tätigkeiten von Demeter zu erhöhen und die Gemeinschaft zu einer namhaften Institution zu etablieren, die auch über die Grenzen Italiens hinaus Wirkung zeigen soll. Die von Demeter zertifizierten Produkte sollen nach Lageders Meinung immer mehr an Bedeutung gewinnen. "Ebenso wollen wir verlässliche Anlaufstelle für unsere Mitglieder sein, welche Sprachrohr für eine Form der Landwirtschaft sind, in der wir den Weg für die Zukunft sehen”, betont Alois Lageder.

Demeter kontrolliert und zertifiziert die Arbeit der biologisch-dynamisch wirtschaftenden Bauern. Gegründet im Jahr 1927 ist es den Pionieren in Sachen Bio im Laufe der Zeit gelungen, Demeter als moderne und zukunftsfähige Anbauweise immer weiter zu entwickeln. So gilt biologisch-dynamisch inzwischen als die nachhaltigste Form der Landbewirtschaftung. Sie sorgt dafür, dass die Humusschicht kontinuierlich wächst. Das beweisen unabhängige Forschungsarbeiten, die über mehr als 20 Jahre die Unterschiede zwischen konventioneller, biologisch-organischer und biologisch-dynamischer Kultur untersucht haben. Das ist gerade angesichts der Klimaveränderung wesentlich, weil im Humus große Mengen Kohlendioxid gebunden werden, was dem Treibhauseffekt entgegenwirkt. Durch selbst hergestellte, feinstofflich wirkende Präparate aus Mist, Heilpflanzen und Mineralien wird die Bodenfruchtbarkeit in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft nachhaltig gefördert und Aroma und Geschmack der Lebensmittel voll entwickelt.

Alois Lageder ist einer der bekanntesten Vertreter der Demeter-Marke. So steht sein sein gleichnamiges Familienweingut, gelegen in Margreid an der Weinstraße im Südtiroler Unterland, für höchste Qualitätsstandards. Eine ganzheitliche und nachhaltige Wirtschaftsweise im Sinne des biologisch-dynamischen Weinbaus, sowie eine Bandbreite kultureller und künstlerischer Aktivitäten prägen die Unternehmensphilosophie. Im Jahr 1823 gegründet, wird es heute in fünfter und sechster Generation geführt. Neben den familieneigenen, biologisch-dynamisch bewirtschafteten Weinbergen, die rund 50 Hektar umfassen, ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Vertragswinzern aus ganz Südtirol seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensgeschichte. Dadurch können Weine gekeltert werden, welche die Diversität der Region und die Vielfalt des Sortenspektrums widerspiegeln. "Mit dem Ziel die Natur in die Räume hineinzubringen, verwirklicht sich die nachhaltige Vision aus der Landwirtschaft auch in unserem 1995 in Betrieb genommenen Neubau des Kellereigebäudes", sagte Lageder. In Südtirol wurde die neue Kellerei des Gutes so zu einem Vorreiterprojekt und mithin zu einer Inspiration für moderne Architektur.