Silver Oak Winery erhält weltweit erste LEED Platinum Zertifikation (Teil-I)

29.08.2016 - arthur.wirtzfeld

USA (Kalifornien) – Eines der bekanntesten Weinguter im Napa Valley, die Silver Oak Winery, wurde jüngst als erstes Weingut der Welt mit dem Top Avard 'LEED* Paltinum' vom US-Green Building Council ausgezeichnet. Es ist die höchste Auszeichnung für umweltfreundlich gestaltete Nutzgebäude und Wohnflächen. Die Initialzündung der Eigentümerfamilie Duncan, ihr gesamtes Weingut umweltgerecht auszurichten, war ein verheerender Brand. Im Jahr 2006 zerstörte eine Feuersbrunst die in 1972 errichteten Gebäude des Weingutes, gelegen zwischen dem Silverado Trail und der Stadt Oakville. Auf einer Fläche von 7.000 Quadratmeter brannten das Stammhaus, Kellerei, Lager und das Kundencenter bis auf die Grundmauern nieder.

 

"Wir mussten wieder ganz von vorne anfangen", sagt David Duncan, Sohn des verstorbenen Silver Oak Mitbegründers Ray Duncan. Zusammen mit seinem Bruder Tim Duncan führt David heute als CEO die Silver Oak Winery. "Wir wollten innovativ sein und alle sinnvollen umweltfreundlichen Komponenten beachten. Doch die Konventionen der LEED umzusetzen erfordern viel Zeit, die wir anfangs nur teilweise hatten, weil wir uns ja auch um die Weinbergsarbeit, Ernte und Vinifikation kümmern mussten."

So wurden beim Neubau des Weingutes zuerst die baulichen Vorgaben der LEED berücksichtigt, wie beispielsweise die Verwendung von Sonnenkollektoren, die immerhin 35 Prozent Energie lieferten, es wurde für natürliche Beleuchtung gesorgt und mittels Nachtluftkühlung die Tanks im Gärraum entsprechend versorgt. Das Lichtsystem wurde in großen Teilen mittels LED-Technik umgesetzt. Bei den Gebäuden wurde vielfach verzinkter Stahl für Wände verwendet, der weder rostet noch eine Lackbehandlung bedarf. Daneben wurde penibel bei der Produktion jedwedes Recycling überdacht und eingeführt.

In den Arbeitsbereichen wurden natürliche Belüftungssysteme installiert und die Mitarbeiter wurden fortan angehalten, Fahrgemeinschaften zu bilden, das Fahrrad zu nutzen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Außerdem wurden Elektrofahrzeuge angeschafft und Mitarbeitern kostenfrei Ladestationen für eigene Elektrofahrzeuge angeboten. "Normalerweise sind dies Maßnahmen, die in Ballungszentren schon Standard sind. Ich bin erleichtert, dass uns dies nun auch hier auf dem Land gelungen ist", sagt Duncan voller Stolz.

Nachdem sich die Produktion wieder eingespielt hatte, wurden dann noch weitere bedeutende Änderungen vollzogen. Ziel war es nun, den LEED Platinum Standard zu erreichen. Um jährlich über eine Million Gallonen Wasser (knapp 3,8 Millionen Liter) zu sparen, wurden dafür sämtliche Rasenflächen durch natürlich wirkenden Rohrschwingel ersetzt, der nicht gegossen werden muss und sehr widerstandsfähig ist. Außerdem wurden trockentolerante Sträucher zur Abrundung der Anlagen gepflanzt.

"Unser Vorteil war, dass wir beim Neuaufbau unseres Weingutes auf Techniken zurückgreifen konnten, die es vorher nicht gab oder deren Integration in alte Gebäude extrem teuer gewesen wäre. Was wir nicht gemacht haben, war ein grüner Weg um jeden Preis. Wir haben daher den Fokus auf Kosten und praktikable Lösungen gelegt. Aus heutiger Sicht würde ich mir wünschen, dass in Zukunft kein Weingut neu ersteht, dessen Standards niedriger sind, als wir sie umgesetzt haben." Folgen Sie dem nachfolgenden Link zum zweiten Teil ...