Hohe Weinqualität – "Der Pfälzer Weinschmecker"

01.02.2017 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Mainz) – Drei Viertel der vom „Pfälzer Weinschmecker“ zu den 40 besten Straußwirtschaften und Gutsschänken auserkorenen Betrieben verfügen über sehr gute Weine. Fast die Hälfte besitzt sogar außerordentliche bis exzellente Tröpfchen. Wer zu den Vorzeigeadressen zählt, listet die Erstausgabe dieses bereits im Rheingau und in Rheinhessen etablierten Weinführers auf. Wir schauen mal genauer hin ...

 

Annähernd drei Monate haben die beiden Autoren, Hermann-Josef Berg und Oliver Bock, in der Pfalz recherchiert. Am Ende stand eine sorgfältig zusammengestellte Übersicht über Adressen von Bockenheim bis Schweigen, aber auch links und rechts der Deutschen Weinstraße. Eingeteilt ist dieser erste Bewertungsweinführer für Straußwirtschaften und Gutsschänken in der Pfalz in drei Regionen: Mittelhaardt Nord/Deutsche Weinstraße (10 Adressen), Mittelhaardt Süd/Deutsche Weinstraße (9) und Südliche Weinstraße (21).

„Natürlich weiß jeder, dass die Pfälzer Winzer gute Weine machen“, sagt Bock, „aber die hohe Weinqualität in den Straußwirtschaften und Gutsschänken hat uns dann doch überrascht.“ Weinschmecker-Kollege Berg ergänzt: „Wir haben hier auch ein weitgehend günstigeres Preisniveau als in Rheinhessen und im Rheingau – trotz oder gerade wegen des hier üblichen 0,25 Liter-Weinglases, Viertel genannt. Auch die Aufschläge für ein Achtel – heute fast ausschließlich 0,1 Liter-Weingläser – sind gegenüber Rheinhessen in der Summe weniger überteuert.“ Die Autoren lobten ferner die erkennbaren Bemühungen beim Thema Harmonie von Speisen und Wein, was nach ihrer Meinung von zeitgemäßer Gastlichkeit zeuge. Das Ambiente in den meisten Schänken vermittele die Liebe zum Detail und belege die sprichwörtliche Pfälzer Gastlichkeit im traditionellen oder modernen Sinne.

Berücksichtigt wurden Betriebe, die in erster Linie eigenen Wein ausschenken und mindestens sechs Wochen im Jahr geöffnet haben. Bock: „Dies im Auge, haben wir auch Weinstuben und Weinrestaurants berücksichtigt, weil sie für uns letztlich Direktvermarkter sind.“ Gleichwohl sind sich die Autoren sicher, noch nicht alle der schätzungsweise deutlich über 200 pfälzischen Straußwirtschaften/Gutsschänken entdeckt zu haben. Berg: „Insofern wird sich die Bestenliste immer wieder verändern – nur eines bleibt: Wir testen anonym und zahlen selbst!“

Auch wenn es die Erstausgabe für die Pfalz ist, mittlerweile sind von diesem „Bewertungsweinführer“ zwölf Ausgaben für den Rheingau (9. Auflage) und Rheinhessen (3) auf dem Buchmarkt. Oliver Bock, seit fast 20 Jahren FAZ-Korrespondent im Rheingau, hatte die Idee für diese heutige Buchserie. 2003 erschien in Zusammenarbeit mit dem renommierten Societäts-Verlag in Frankfurt am Main der erste „Rheingauer Weinschmecker“. 2009 kam „Der Rheinhessische Weinschmecker“ heraus. Bock hatte hierfür in dem gebürtigen Freien Wirtschaftsjournalisten Hermann-Josef Berg einen weinbegeisterten Partner gefunden.

„Beide Weinführer zählen zu unseren erfolgreichsten Produkten – mittlerweile haben wir insgesamt rund 60.000 Exemplare davon verkauft“, erzählt Verlagsleiter Dr. René Heinen. Auch „Der Pfälzer Weinschmecker“ erfreue sich schon großer Nachfrage: Seit der Markteinführung Anfang Oktober 2016 seien bereits Hunderte Exemplare vom Buchhandel und anderen Kunden geordert worden. „Die Autoren wollten wieder einen informativen, unterhaltsamen und qualitativen Weinführer erstellen – dies ist ihnen gelungen“, resümierte Heinen.

„Der Pfälzer Weinschmecker“ listet auf seinen 144 Seiten nicht nur die getesteten Betriebe auf. Er informiert auch über die Pfalz als „Weinland der Rekorde und Superlative“. In einem Interview mit Professor Dr. Germann Jossé, dem Erfinder des pfälzischen „Weinstraßenmeters“, wird über den Charakter des „Pälzer Krischers“ berichtet und warum man „diese Landschaft saufen kann“. In einem weiteren Gespräch mit Klaus Hambel erzählt der Saumagen-Kultmetzger aus Wachenheim, warum er auch über eine muslimische Variante dieses pfälzischen „Nationalgerichtes“ nachdenkt und was für ihn die beste Zubereitung ist.