Halliday-Awards

Grenache und Riesling sind die Sieger

Text: Arthur Wirtzfeld | Veröffentlicht: 19. August 2019


AUSTRALIEN (Adelaide) – Eine Grenache aus dem McLaren Vale und ein Riesling-Produzent aus dem Clare Valley haben jüngst zwei der renommiertesten Weinpreise Australiens erhalten. Der 2016er High Sands Grenache vom Yangarra Estate Vineyard wurde vom führenden australischen Weinkritiker James Halliday zum „Wine of the Year 2020“ anlässlich der „Halliday Wine Companion“ gekürt. Mit dem Titel „Wine Companion Winery of the Year“ wurde Jim Barry Wines aus dem Clare Valley unter 1200 aspirierenden australischen Weingütern ausgezeichnet. Die Auszeichnung unterstreicht den Ruf der beiden australischen Weingebiete McLaren Vale als führende Grenache-Region und Clare Valley als herausragende Region für den Riesling. Beide Weinzonen liegen im Bundesstaat South Australia, wo rund 80 Prozent australischer Spitzenmarken produzieren.

Galionsfigur des Grenache

Winzer Peter Fraser vom Yangarra Estate hat schon immer auf den Grenache gesetzt – nach seinem Verständnis eine bemerkenswerte Rebsorte, die vor allem im McLaren Vale beste Qualitäten erzielt. Schon in 2016 ehrte Halliday Fraser mit dem Titel „Winemaker of the Year“ und im vergangenen Jahr wurde sein High Sands Grenache 2015 von Halliday mit dem Titel „Other Red“ geehrt. Frasers Talent und die Qualität seiner Weine fielen bislang nicht nur Halliday auf, sondern er war in 2017 Finalist bei der „Gourmet Traveller Wine’s“ und in 2018 nominierte man ihn bei den „Star Awards“, ausgelobt vom Wine Enthusiast Magazine.

In den regionalen Medien wird Fraser zitiert: „Wir haben den ersten Jahrgang von High Sands im Jahr 2005 veröffentlicht und ich hatte damals schon das Gefühl, dass es ein außergewöhnlicher Wein war. Von Beginn an hat unser Grenache einen bemerkenswerten Charakter gezeigt. Aber ich bin in unserer Region nicht der einzige, der das Potenzial des Grenache erkannt hat. Eine ganze Reihe der Winzer aus dem McLargen Vale kann mit dem Grenache umgehen und vinifiziert schöne und besondere Qualitäten.“ 

Das McLaren Vale liegt etwa 40 km südlich der Küstenmetropole Adelaide, Hauptstadt des Bundesstaates South Australia, und ist auch die Heimat von d’Arenberg und Hardys, zwei von mehreren renommierten  und international bekannten Weinmarken Australiens. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts ist die Kultivierung des Grenache in dieser Region dokumentiert.

 

Synonym für Qualitätsriesling

140 Kilometer weiter nördlich befindet sich das Clare Valley, dass ebenso für den Riesling bekannt ist wie das McLaren Vale für den Grenache. Hier wirken die Barry-Brothers. Mit seinen Rieslingen zeige Jim Barry Wines schon lange eine „beispiellose Dominanz“ bei Verkostungen, außerdem sei der Produzent ein „herausragender Repräsentant“ für den Riesling des Clare Valley, wird Halliday zitiert.

Jim Barry, Patriarch und Gründer des gleichnamigen Weingutes im Clare Valley, ist eine australische Weinlegende und ausgestattet mit einer Reihe von Erfolgen, die er schon vor Jahrzehnten sammeln konnte. Er war der erste qualifizierte Winzer der Region. Er machte seinen Abschluss zum Oenologen im Jahr 1947 am damaligen Roseworthy Agricultural College, das heute von der University of Adelaide betrieben wird. In diesem ehrwürdigen Institut wurde die Mehrheit der führenden australischen Winzer ausgebildet.

Jim Barry Wines ist längst das australische Synonym für die Herstellung von Qualitätsriesling, Shiraz, Cabernet und gilt auch außerhalb Griechenlands als Pionier der Rebsorte Assyrtiko. Heute ist die zweite und dritte Generation am Ruder. Jims Sohn Peter Barry leitet den täglichen Betrieb zusammen mit seinen Söhnen Tom (Weinmacher) und Sam (Vertriebsleiter) sowie Tochter Olivia (Verkostungen und Administration). „Diese Auszeichung verdanken wir meinem Vater und unserem Großvater Jim Barry. Er ist unser Held und er wäre heute sehr stolz auf das, was wir erreicht haben. Mit dieser Auszeichnung fühlen wir uns, als wenn wir in den Ritterstand gehoben wurden“, wird Peter Barry zitiert.

Die Auszeichnung für Jim Barry Wines passt exakt zum 60. Jubiläum des Weingutes, dass in diesem August gross gefeiert wird. Zu diesem Anlass wird ein Buch lanciert, das die sechs Jahrzehnte der Weinherstellung der Familie Barry und insbesondere auch die Pioniertaten von Jim Barry erzählt. 

Winzer(in) des Jahres

Der Vollständigkeit nach sei noch erwähnt, dass Halliday Vanya Cullen von Cullen Wines aus dem Margaret River zum „Winemaker of the Year“ kürte. Mehr über Vanya Cullen, vor allem über ihre Einstellung zu Naturkork und Schraubverschluss, lesen Sie in einem meiner früheren Artikel mit dem Titel: Naturkork ist anti-grün

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